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Leichter Anstieg des Produzentenpreises für Milch

Im Jahr 2019 ging die Menge der vermarkteten Rohmilch leicht zurück, während der Produzentenpreis für Milch geringfügig zunahm. Dieser stieg in der Schweiz im Vergleich zum Vorjahr um 0,6 % und erreichte 64.24 Rp./kg. Der Vergleich zwischen 2009–2011 und 2017–2019 ergibt jedoch einen Rückgang um 1,5 %. Im selben Zeitraum war der Milchpreis für Käsereimilch aus konventioneller Produktion rückläufig (-2,6 %), während er bei der Biomilch zulegen konnte (+6,4 %). Der Rückgang der Milchpreise hat verschiedene Hintergründe, namentlich die Preisentwicklung auf den Weltmärkten (weitere Informationen siehe Bericht «Perspektiven im Milchmarkt»).

Rundviehmarkt verzeichnet höhere Preise

Auf dem Schlachtviehmarkt wurden im Jahr 2019, insbesondere in der konventionellen Produktion (QM), mit Ausnahme der Kälber T3 höhere Preise festgestellt. Gerade der QM-Schweinepreis ist gegenüber 2018 um 60 Rappen auf 4.35 Fr./kg SG gestiegen, wohingegen Bio-Schweine aufgrund des erhöhten Angebots um 90 Rappen günstiger wurden (2019: 6.30 Fr./kg SG). Schlachtkühe wurden durch das knappe Angebot aufgrund des sinkenden Viehbestands weiter über dem Niveau von 2016 gehandelt. Zudem liegt das Preisniveau 2017/19 bei den Kühen knapp 51 % über dem Niveau 2000/02. Mit Ausnahme von Schwein und Lamm liegt das aktuelle Niveau deutlich über den Preisen zur Jahrtausendwende. 

Stabile Trends im Eiermarkt

Die Eierpreise waren über die letzten Jahre relativ konstant, u. a. wegen der Produktionsplanung und dem Mengenmanagement im Rahmen der in diesem Markt vorherrschenden vertikalen Integration. Zwischen 2002/04 und 2017/19 waren die statistisch erfassten Preise 2002/04 insgesamt leicht höher (unter anderem erklärbar mit der höheren Abdeckung bei der Sammelstellenerhebung seit 2015). Seit 2016 ist bei Bio und Freiland ein steigender, bei Bodenhaltung ein leicht sinkender Trend beobachtbar. 

Preise für Bio-Getreide leicht sinkend

Die inländischen Getreidepreise haben sich gegenüber dem Vorjahr grösstenteils kaum verändert. Brotweizen Klasse Top und l haben um jeweils 0,5 respektive 0,6 % zugenommen. Die Gründe für die Preisstabilität waren die von der Branche gegenüber dem Vorjahr unverändert fortgeschriebenen Richtpreise und die Wirkung des Zollkontingents. Auch die inländischen Preise für Futtergetreide sind gegenüber dem Vorjahr tendenziell unverändert geblieben. Bei Produkten, bei denen Grenzabgaben erhoben wurden, sorgte das Schwellenpreissystems für stabile Schweizer Preise. Bei Bio-Getreide ist im 2019 ein leicht sinkender Trend bei den Preisen zu beobachten. 

Inländische Kartoffelpreise höher als im Vorjahr

Bei den Kartoffeln verzeichneten Schweizer Frühkartoffeln (konventionell) höhere Produzentenpreise als 2018. Ein Grund hierfür kann sein, dass die Lager 2019 im Vergleich zum Vorjahr tiefer waren und somit Frühkartoffeln stärker gesucht waren. Im weiteren Saisonverlauf verzögerten Witterungsschwankungen das Wachstum der Kartoffeln. Dies beeinträchtigte die Erntemengen, welche tiefer ausfielen als im Vorjahr. Folglich lagen die Produzentenrichtpreise der fest- und mehlig-kochende Speisekartoffeln – sowohl im konventionellen als auch im Bio Anbau – oberhalb denjenigen des Vorjahres. 

Erdbeeren- und Steinobstpreise tiefer als im Vorjahr

Im Obstsegment haben sich die Preise von Erdbeeren und Steinobst (Aprikosen, Kirschen und Zwetschgen) im Vergleich zum Vorjahr verringert. Das wechselhafte Wetter spielte eine wesentliche Rolle dafür, dass sich die Ernte dieser Sommerfrüchte verzögerte und auch weniger geerntet wurde. Die Vermarktung war dann teilweise schwierig. So fiel die Haupternte von Erdbeeren mit der Sommerferienzeit zusammen. Dies kann ein Grund dafür sein, dass 2019 tiefere Erdbeerpreise verzeichnet wurden als 2018. 

Wetter trägt zu hohen Gemüsepreisen bei

Bei Gemüse haben sich die Richtpreise franko Grossverteiler im Vergleich zum Vorjahr fast durchweg erhöht. Beispielsweise war der Saisonstart für Schweizer Salate gut, jedoch führte ein regnerischer Mai mit wenig Sonne, gefolgt von Perioden intensiver Sommerhitze zu insgesamt tieferen Erntemengen. Folglich stieg der durchschnittliche Preis für Kopfsalat im Vergleich zum Vorjahr von 1.11 auf 1.23 Fr./Stück. Auch Bio-Kopfsalate hatten mit 1.78 Fr./Stück einen höheren Preis als im Vorjahr (1.56 Fr./St.). Tomaten verzeichneten anfangs ebenfalls noch hohe Erntemengen, litten dann aber an der Hitze. Die daraus resultierenden tieferen Mengen führten dann zu steigenden Produzentenpreisen sowohl im konventionellen als auch im Bio-Segment. 
 

Michel Yawo Afangbedji, BLW, Fachbereich Marktanalysen, michel-yawo.afangbedji@blw.admin.ch

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