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Selbstversorgungsgrad

Der Selbstversorgungsgrad wird definiert als Verhältnis der Inlandproduktion zum inländischen Gesamtverbrauch, wobei Letzterer sich anhand der Formel Produktion plus Import abzüglich Export und Vorräteveränderungen berechnen lässt. Es wird unterschieden zwischen einem Selbstversorgungsgrad brutto und einem Selbstversorgungsgrad netto, wobei beim Selbstversorgungsgrad netto berücksichtigt wird, dass ein Teil der Inlandproduktion auf importierten Futtermitteln beruht. Dazu wird bei der Berechnung des Netto-Selbstversorgungsgrades die tierische Inlandproduktion um jenen Anteil reduziert, der mit importierten Futtermitteln produziert wird. 

2018 leicht tiefer als im langjährigen Durchschnitt

Mit 58 % lag der Selbstversorgungsgrad im Jahr 2018 leicht tiefer als im langjährigen Durchschnitt und um einen Prozentpunkt tiefer als im Vorjahr. Ursache dafür war die verhältnismässig geringe Inlandproduktion. Gesamthaft fiel diese um 2 % tiefer aus als 2017, auf die pflanzlichen Nahrungsmittel bezogen war sie sogar um 6 % tiefer. Verantwortlich dafür waren die zwei gewichtigen Positionen Zucker und Getreide. Beim Zucker waren geringere Rüben-Anbauflächen sowie tiefe Erträge ausschlaggebend, Letzteres bedingt durch Krankheiten und die Trockenheit in der zweiten Jahreshälfte. Auch beim Getreide fielen die Produktionsmengen bescheiden aus, wenn auch nicht ganz so tief wie im Jahr 2016. Bei den tierischen Produkten liess sich insgesamt eine leichte Zunahme der Inlandproduktion beobachten, insbesondere bei den Eiern und beim Geflügelfleisch. Auch die Rindfleischproduktion erlebte einen temporären Aufschwung. Aufgrund der Trockenheit wurde zu wenig Raufutter geerntet, was vermehrte Schlachtungen im zweiten Semester 2018 zur Folge hatte. Insgesamt führten diese Faktoren zu einer leichten Zunahme von 99 auf 100 % des Selbstversorgungsgrades von tierischen Nahrungsmitteln. 
 

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Alessandro Rossi, BLW, Fachbereich Kommunikation und Sprachdienste, alessandro.rossi@blw.admin.ch

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