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Die Ernte 2019 fiel um beinahe 8 % kleiner als die Ernte 2018. Sie belief sich auf 414 000 Tonnen (2018: 448 000 t), mit einem sehr erfreulichen Anteil an Speisekartoffeln (198 000 t bzw. +15 %). Die Produktionsmenge der Veredelungskartoffeln veränderte sich nur leicht (155 000 t gegenüber 159 000 t im Jahr 2018). Nur eine kleine Menge Kartoffeln musste zu Futter deklassiert werden (31 000 t vs. 80 000 t im Jahr 2018). Sowohl die Erträge (2019: 377 kg/Are; 2018: 403 kg/Are) als auch die Anbaufläche (2019: 10 981 ha; 2018: 11 107 ha) waren rückläufig. Der Rückgang der Anzahl Produzentinnen und Produzenten belief sich auf 3 % (2019: 4200; 2018: 4345).


Erntejahr 2019

Speisekartoffeln198 000 t
Veredelungskartoffeln 154 700 t
Saatkartoffeln20 600 t
Verfütterung 31 000 t
Export9 900 t

Quelle: swisspatat 


Die Details zu den Flächen sind im Artikel «Ackerkulturen» unter der Hauptrubrik Produktion, Unterrubrik Pflanzliche Produktion beschrieben.

Gute Qualität

Im Jahr 2019 konnten die Kartoffeln bei gutem Wetter und idealen Bodenbedingungen pünktlich gepflanzt werden. Im Mai folgte eine kalte und feuchte Periode, was die Entwicklung der Kulturen bremste. Die Hitze im Juli setzte den Kartoffeln zu und verlangsamte erneut ihr Wachstum. Je nach Region entschärften Regenfälle unterschiedlicher Intensität und Menge die Situation. Wie jedes Jahr wurde zur Ertrags- und Qualitätssicherung bewässert. Insgesamt war sowohl die interne als auch die äussere Qualität gut. Die häufigsten Mängel waren Schorf und Hohlherzigkeit mit den gewöhnlichen regionalen Unterschieden. Der Stärkegehalt war mit 13,8 % insgesamt niedriger als im Jahr zuvor (15,1 %).

Seit 2012 haben nur Produzentinnen und Produzenten mit Abnahmeverträgen Anspruch auf finanzielle Unterstützung seitens der Branchenorganisation für die Verwertung von Überschusskartoffeln.

Leichter Rückgang der Bioproduktion

Im Jahr 2019 waren die Bio-Anbauflächen zum ersten Mal leicht rückläufig (von 710 ha auf 684 ha). Die Erntemenge ging von 18 290 Tonnen auf 12 024 Tonnen Speiseanteil zurück. Die Anzahl Betriebe, die Bio-Kartoffeln anbauen, belief sich auf 661. In einem Jahr stieg der Absatz um 3 % und kletterte über die 9000-Tonnen-Marke (9030 t). Im Jahr 2019 betrug der Marktanteil der Bio-Kartoffeln bezüglich Umsatz 16,8 %. Zurzeit ist der Bedarf an Bio-Kartoffeln ausreichend gedeckt. Es werden keine neuen Produzentinnen und Produzenten von Bio-Kartoffeln benötigt. Betriebe, die gerne Kartoffeln anbauen würden, sollten sich über die Nachfragelage informieren, bevor sie Kartoffeln anpflanzen.

Quelle: Bioaktuell/swisspatat

Importmanagement ausgeglichen

Die WTO-Abkommen verlangen einen Marktzugang von 23 750 Tonnen Kartoffeläquivalenten. 19 750 Tonnen werden mit den Teilzollkontingenten Nr. 14.1 (Saatkartoffeln), Nr. 14.2 (Veredelungskartoffeln) und Nr. 14.3 (Speisekartoffeln) erfüllt, 4000 Tonnen sind für das Kontingent Nr. 14.4 (Kartoffelprodukte) vorgesehen. Im Jahr 2019 wurde einzig das Teilzollkontingent Nr. 14.3 temporär erhöht, und das ein einziges Mal um insgesamt 3500 Tonnen. 
 

Aufteilung des Teilzollkontingents Nr. 14.1 bis 14.3

WarenkategorieTeilzollkontingentVorübergehende Erhöhung
des Teilzollkontingents
Saatkartoffeln4 000 t
Speisekartoffeln6 500 t3 500 t
Veredelungskartoffeln9 250 t
Total19 750 t3 500 t


Aussenhandel

Arnaud de Loriol, BLW, Fachbereich Pflanzliche Produkte, arnaud.deloriol@blw.admin.ch

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