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Handel mit landwirtschaftlichen Produkten ziemlich stabil

Der Schweizer Aussenhandel hat insgesamt 2019 leicht zugelegt: Die Ein- und Ausfuhren waren mit 205,2 bzw. 242,3 Milliarden Franken um 1,7 % bzw. 3,9 % höher als 2018. 

Der Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen bewegte sich im Berichtsjahr auf dem Niveau von 2018. Die Importe lagen 2019 mit 12,2 Milliarden Franken gleich hoch wie im Vorjahr und die Exporte nahmen um 0,1 auf 9,5 Milliarden Franken leicht zu. Die Handelsbilanz bei den Landwirtschaftsprodukten schloss 2019 mit 2,7 Milliarden Franken mehr Ein- als Ausfuhren. 

Im langjährigen Vergleich hat sich der Handel mit Landwirtschaftsprodukten stark entwickelt. Die wertmässigen Einfuhren erhöhten sich zwischen 2000 und 2019 von 8,1 Milliarden Franken auf 12,2 Milliarden Franken. Das entspricht einer Zunahme von 50 %. Die Ausfuhren wuchsen in dieser Zeitspanne prozentual noch stärker, und zwar um 170 %, von 3,5 Milliarden Franken auf 9,5 Milliarden Franken.
 

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Wichtigster Handelspartner der Schweiz war auch im Jahr 2019 die EU. Im Berichtsjahr stammten drei Viertel (74 %) der Landwirtschaftsimporte oder 9 Milliarden Franken aus der EU. Am meisten eingeführt wurden Wein, Backwaren sowie Käse und Quark. Gut die Hälfte (52 %) der Exporte oder 4,9 Milliarden Franken wurden in den EU-Raum getätigt. Ausgeführt wurden insbesondere Wasser und Mineralwasser sowie Kaffee, die ebenfalls zu den landwirtschaftlichen Produkten zählen. Die Handelsbilanz mit der EU bei den Landwirtschaftsprodukten ist nach wie vor negativ, d.h. es wird wertmässig mehr importiert als exportiert. 

Landwirtschaftsprodukte werden am stärksten mit Deutschland gehandelt

Landwirtschaftsprodukte hat die Schweiz im Berichtsjahr wertmässig am meisten aus Deutschland eingeführt, gefolgt von Italien und Frankreich. Rund 5,6 Milliarden Franken oder zwei Drittel (63 %) der Importe aus der EU stammten aus diesen drei Ländern. Rund 60 % der Exporte in die EU gingen 2019 in die drei Länder Deutschland, Frankreich und Italien. 
 

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Die Handelsbilanz mit den umliegenden EU-Ländern sowie mit Spanien und den Niederlanden wies im Berichtsjahr mehr Importe als Exporte aus. Die schlechteste Bilanz zeigte die Schweiz mit dem südlichen Nachbarland: Einfuhren von 1,9 Milliarden Franken aus Italien standen nur 0,5 Milliarden Franken Ausfuhren gegenüber. Etwas ausgeglichener sieht die Bilanz mit Österreich und Frankreich aus. 
 

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Export von Milchprodukten nimmt leicht zu

Im Berichtsjahr wurden vor allem Getränke, Genussmittel (Kaffee, Kakao, Zuckerwaren) sowie Nahrungsmittelzubereitungen eingeführt. Der Import von Getränken setzte sich wertmässig aus rund 60 % Wein, 20 % Mineralwasser und etwa 10 % Spirituosen zusammen. Von den Einfuhren unter dem Titel «Tierische Produkte» waren rund 38 % dem Sektor Fleisch und rund 12 % dem Sektor Zubereitungen von Fleisch (z.B. Fleischkonserven) zuzuordnen. 

Am meisten ausgeführt im Jahr 2019 hat die Schweiz Genussmittel, Getränke und Nahrungsmittelzubereitungen. Unter den Genussmitteln waren es vorwiegend Kaffee mit 2492 Millionen Franken sowie Schokolade und kakaohaltige Nahrungsmittel mit 830 Millionen Franken. Hauptanteile bei den Ausfuhren unter der Rubrik «Nahrungsmittel» bildeten die Lebensmittelzubereitungen, Kaffee-Extrakte, Suppen und Saucen. 

Mehr Exporte als Importe wurden bei den Erzeugnissen unter dem Titel «Genussmittel», «Tabak und Diverses» sowie «Milchprodukte» ausgewiesen. Die Schweiz exportierte im Berichtsjahr Milcherzeugnisse im Wert von 731 Millionen Franken, das ist ein Plus von 23 Millionen Franken oder 3,2 % gegenüber 2018. 

Die Handelsbilanz nach Produktekategorien wies im Berichtsjahr vor allem bei Früchten (-1240 Mio. Fr.) und tierischen Produkten (-1079 Mio. Fr.) deutlich mehr Importe als Exporte aus. Umgekehrt gab es markant mehr Exporte als Importe bei Genussmitteln (+1891 Mio. Fr.); positiv ist die Bilanz auch bei Tabak und Diverses (+340 Mio. Fr.) sowie Milchprodukten (+106 Mio. Fr.). 

Weitere Informationen zum Schweizer Agrarhandel finden Sie unter der Rubrik Agrarstatistiken einiger Handelspartner sowie unter dem vorliegenden Punkt «Markt» für spezifische Produkte.

Alessandro Rossi, BLW, Fachbereich Kommunikation und Sprachdienste, alessandro.rossi@blw.admin.ch

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