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Die Biodiversität ist die Vielfalt des Lebens. Sie ermöglicht viele Ökosystemleistungen wie z. B. die Bestäubung, die natürliche Schädlingsregulierung oder die Bereitstellung von Erholungsraum, von denen die ganze Gesellschaft profitiert. 

In der Landwirtschaft haben die zunehmende Mechanisierung und die Intensivierung der Landnutzung zu einer Vereinheitlichung der ökologischen Bedingungen und damit zu einer Abnahme der Biodiversität geführt. 

Mit den im Rahmen der Biodiversitätsbeiträge definierten Zielen und Massnahmen soll ein Beitrag zur Erreichung der Umweltziele Landwirtschaft (Bericht 2008, Statusbericht 2016) geleistet werden. Insbesondere soll dem Rückgang prioritärer Arten und wertvoller Lebensräume auf der landwirtschaftlichen Nutzfläche und im Sömmerungsgebiet entgegengewirkt werden. Die Beiträge werden für die Anlage, Pflege und Vernetzung von Biodiversitätsförderflächen (BFF) zum Erhalt und zur Förderung der natürlichen Artenvielfalt und der Vielfalt von Lebensräumen ausgerichtet. Sie setzen sich zusammen aus den Qualitätsbeiträgen mit den Qualitätsstufen I (Q I) und II (Q II) sowie dem Vernetzungsbeitrag.

Im Oktober 2019 ist der Schlussbericht zur Evaluation der Biodiversitätsbeiträge erschienen. Gegenstand der Evaluation sind die Qualitätsbeiträge der Qualitätsstufen I und II sowie die Vernetzungsbeiträge für entsprechende Biodiversitätsförderflächen. Die Evaluation umfasst Konzeption, Umsetzung respektive Vollzug und Wirkung der Biodiversitätsbeiträge. Aussagen über die Wirkung der Biodiversitätsbeiträge waren dank Daten aus dem ersten Erhebungszyklus des Monitoringprogramms «Arten und Lebensräume Landwirtschaft» (ALL-EMA) der Agroscope möglich. Die Evaluation bewertet das aktuelle Instrumentarium und zeigt Optimierungsmöglichkeiten hinsichtlich einer verbesserten Wirkung auf. Der Bericht liegt in Deutsch mit französischer Zusammenfassung vor.

Detaillierte allgemeine Informationen zu den Biodiversitätsbeiträgen finden Sie unter www.blw.admin.ch > Instrumente > Direktzahlungen > Biodiversitätsbeiträge sowie im Agridea-Merkblatt Biodiversitätsförderung auf dem Landwirtschaftsbetrieb – Wegleitung.

Ziele der Biodiversitätsbeiträge

Die Ziele beziehungsweise Etappenziele der Agrarpolitik 2014 – 2017 betreffend Biodiversität wurden für die Agrarpolitik 2018 – 2021 unverändert übernommen. Im Jahr 2019 ist die Zielerreichung auf den Ebenen «Qualitätsstufe I» und «Qualitätsstufe II» gestiegen und auf der Ebene «Vernetzung» konstant geblieben.
 

Etappenziele betreffend Biodiversität für die Agrarpolitik 2014 – 2017
sowie 2018 – 2021

Etappenziele
Agrarpolitik
2014 – 2017 /
2018 – 2021
Stand
2015
Stand
2016
Stand
2017
Stand
2018
Stand
2019
Qualitätsstufe I65 000 ha BFF
im Talgebiet
73 000 ha76 000 ha77 000 ha78 000 ha79 000 ha
Qualitätsstufe II40 % der BFF
mit Qualität
35 %37 %40 %41 %42 %
Vernetzung50 % der BFF
vernetzt
71 %74 %75 %77 %77 %

Quelle: BLW


Die Entwicklung von 2007 bis 2019 der Anteile Qualitätsstufe II und Vernetzung am Total der BFF ist in folgender Grafik dargestellt:

Um die operationalisierten Umweltziele Landwirtschaft (UZL) zu erreichen, müssten die heutigen Flächen der Qualitätsstufe I die Qualitätsstufe II erreichen. Daher ist es wichtig, dass die Qualität der Biodiversitätsförderung stetig verbessert wird. Dabei sind die regionalen Prioritäten bei der Lebensraumförderung zu berücksichtigen. 
 

Zoom: ab20_politik_direktzahlungen_datentabelle_grafik_biodiversitaet_uzl_d.png

Strukturierung und Entwicklung der Biodiversitätsbeiträge
 

Zoom: ab19_politik_direktzahlungen_grafik_biodiversitaetsbeitraege_d.png


Im Jahr 2019 wurden rund 418 Millionen Franken Biodiversitätsbeiträge im Rahmen von Direktzahlungen ausgerichtet. Dies entspricht 15 % der gesamten Direktzahlungen und bedeutet eine Steigerung von 1,6 % gegenüber dem Vorjahr. Die Beiträge für die Qualitätsstufe I entsprechen dabei 37,5 %, jene der Qualitätsstufe II 37,5 % und jene für die Vernetzung 25 % der Gesamtsumme der Biodiversitätsbeiträge. 

Wie schon in den letzten Jahren stiegen auch 2019 die Summen der Beiträge für die Qualitätsstufe II sowie für die Vernetzung an. Während die Summe der Beiträge für die Qualitätsstufe I in den letzten Jahren sank, wurde 2019 wieder ein schwacher Anstieg vermerkt. 

Folgende Grafik zeigt die Entwicklung der Biodiversitätsbeiträge von 2015–2019. 

Folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Beiträge, aufgeteilt nach Art des Beitrags (Q I, Q II und Vernetzung), Kantonen und landwirtschaftlichen Zonen.


Für eine Übersicht über die Verteilung der Biodiversitätsbeiträge in den Kantonen und über die landwirtschaftlichen Zonen siehe unter «Service».

Anteil der Biodiversitätsförderflächen an der landwirtschaftlichen Nutzfläche

Ähnlich wie in vorherigen Jahren war 2019 der Anteil BFF an der LN in der Bergzone IV am höchsten. Der Anteil in dieser Zone war dreimal höher als in der Talzone. Über alle Zonen hinweg betrug der durchschnittliche Anteil BFF an der LN 18,8 %. Folgende Tabelle zeigt dazu eine Übersicht. Die Angaben beruhen auf der Berechnung des angemessenen Anteils BFF gemäss ÖLN-Anforderungen (Art. 14 DZV).
 

Landwirtschaftliche Nutzfläche, Fläche BFF und durchschnittlicher Anteil der BFF an der LN

ZoneTotal LNTotal BFFAnteil BFF an der LN
haha%
Talzone475 12568 94714,5
Hügelzone137 18922 56116,4
Bergzone I114 38917 81015,6
Bergzone II152 39731 02420,4
Bergzone III79 78625 72632,2
Bergzone IV54 23924 31444,8
Total1 013 125190 38118,8

Quelle: BLW

Höhe der Qualitäts- und Vernetzungsbeiträge 

Die Biodiversitätsbeiträge für die einzelnen BFF-Typen blieben im Jahr 2019 gegenüber dem Vorjahr unverändert.

Folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Höhe der Biodiversitätsbeiträge 2019 nach BFF-Typ, Zone und Art des Beitrags (Q I, Q II und Vernetzung).

Qualitätsbeiträge

Die Gesamtflächen der Qualitätsstufe I blieben im Jahr 2019 weitgehend stabil. Zunahmen gab es vor allem bei den BFF-Typen «extensiv genutzte Weiden und Waldweiden», «extensiv genutzten Wiesen» und «Rebflächen mit natürlicher Artenvielfalt». Die Zunahme bei den «extensiv genutzten Wiesen» fiel ähnlich aus wie 2018 und war damit geringer als noch vor ein paar Jahren. Der langjährig abnehmende Trend beim BFF-Typ «wenig intensiv genutzte Wiese» setzt sich fort, ist 2019 jedoch schwächer ausgeprägt als in den Vorjahren. 

Folgende Grafik zeigt die Entwicklung der Biodiversitätsförderflächen der Qualitätsstufe I von 2000 – 2019. 

Seit 2016 werden Q I-Beiträge nur noch auf maximal 50 % der betrieblichen LN ausgerichtet. 2019 waren 629 Betriebe (gegenüber 660 Betrieben im Vorjahr) von dieser Regelung betroffen und erhielten so auf 1026 ha (gegenüber 1100 ha im Vorjahr) keine Q I-Beiträge.

Hinsichtlich der Umweltziele Landwirtschaft (UZL) ist der Anteil an BFF-Elementen im Ackerbau mit 3579 ha noch immer sehr tief. Gegenüber dem Vorjahr gibt es sogar 42 ha weniger dieser Flächen.

Wie schon in den Jahren zuvor, haben die Flächen der Qualitätsstufe II 2019 zugenommen. Eine Flächenzunahme konnte in allen BFF-Typen (ohne Bäume) verzeichnet werden. Diese war besonders bei den extensiv genutzten Wiesen sowie den extensiv genutzten Weiden und Waldweiden ausgeprägt. Die Zunahme war jedoch schwächer als noch 2018. Diese beiden BFF-Typen sind auch anteilsmässig weiterhin am bedeutendsten. 

Aus der Zunahme der Q II-Flächen im 2019 resultiert eine Beitragszunahme von 3,88 Millionen Franken (+2,6 %) beim Total der Beiträge für Q II gegenüber dem Vorjahr. Diese Zunahme ist deutlich geringer als im 2018 (+9,5 %). Die Beitragszunahme Q II ist im Kanton Jura mit +7,34 % und im Kanton Genf mit +7,33 % am höchsten.

Folgende Grafik zeigt die Entwicklung der Biodiversitätsförderflächen der Qualitätsstufe II von 2001 – 2019. 

Vernetzungsbeiträge

Die vernetzten Flächen nahmen im Jahr 2019 weiter zu; die Zunahme flacht aber seit 2014/15 ab. Die extensiv genutzten Wiesen sowie die extensiv genutzten Weiden und Waldweiden sind in Bezug auf die Fläche am bedeutendsten. 

Folgende Tabelle gibt eine Übersicht der Vernetzungsflächen 2019 nach Biodiversitätstypen.


Folgende Grafik zeigt die Entwicklung der vernetzten Biodiversitätsförderflächen von 2001 – 2019. 


Informationen zu den einzelnen BFF-Typen

Die Anzahl Betriebe mit extensiv genutzten Wiesen der Qualitätsstufe I nahm im Vergleich zu 2018 leicht ab. Dies hängt möglicherweise mit der generellen Abnahme der Anzahl der direktzahlungsberechtigten Betriebe zusammen, denn die Q I-Flächen sind 2019 insgesamt leicht angestiegen. Sowohl der Anteil an Q II-Flächen als auch der Anteil an vernetzten Flächen haben leicht zugenommen. Knapp die Hälfte der Q I-Flächen dieses BFF-Typs finden sich in der Talregion, wohingegen fast die Hälfte der Q II-Flächen in der Bergregion liegen. 
 

Betriebe und Flächen mit extensiv genutzten Wiesen 2019

EinheitTalregionHügelregionBergregionTotal
 Qualitätsstufe I
BetriebeAnzahl17 39410 44010 74038 574
Flächeha40 03317 78926 36984 190
      
Qualitätsstufe II     
BetriebeAnzahl8 5115 6018 14822 260
Flächeha12 0137 60417 75137 368
      
Vernetzung     
BetriebeAnzahl13 5858 6629 57931 826
Flächeha30 14014 76623 95668 862

Quelle: BLW


Folgende Tabelle gibt eine Übersicht der ausgezahlten Beiträge für extensiv genutzte Wiesen nach Kantonen und landwirtschaftlichen Zonen:

Die Q I-Flächen der wenig intensiv genutzten Wiesen haben im Jahr 2019 weiter abgenommen, dies vor allem in der Bergregion. Beim Anteil der Q II- und vernetzten Flächen konnte hingegen eine Zunahme verzeichnet werden. Der Grossteil der Flächen dieses BFF-Typs wird weiterhin in der Bergregion angemeldet.
 

Betriebe und Flächen mit wenig intensiv genutzten Wiesen 2019

 EinheitTalregionHügelregionBergregionTotal
Qualitätsstufe I
BetriebeAnzahl2 1393 0966 26811 503
Flächeha1 7633 15510 65215 569
      
Qualitätsstufe II
BetriebeAnzahl1805743 0953 849
Flächeha1364123 2753 824
      
Vernetzung
BetriebeAnzahl8281 6204 3256 773
Flächeha 7781 7786 7569 312

Quelle: BLW


Folgende Tabelle gibt eine Übersicht der ausgezahlten Beiträge für wenig intensiv genutzte Wiesen nach Kantonen und landwirtschaftlichen Zonen.

Sowohl die Q I-Flächen als auch der Anteil an Q II- und vernetzten Flächen haben bei den extensiv genutzten Weiden und Waldweiden im 2019 weiter zugenommen. Die meisten Flächen dieses BFF-Typs liegen in der Bergregion.
 

Betriebe und Flächen mit extensiv genutzten Weiden und Waldweiden 2019

EinheitTalregionHügelregionBergregionTotal
Qualitätsstufe I    
BetriebeAnzahl4 7394 7698 66218 170
Flächeha7 4599 16032 49249 111
      
Qualitätsstufe II     
BetriebeAnzahl9451 4725 4917 908
Flächeha 1 4992 98815 37819 865
      
Vernetzung     
BetriebeAnzahl2 9463 4396 85813 243
Flächeha 4 9766 77824 80535 559

Quelle: BLW


Folgende Tabelle gibt eine Übersicht der ausgezahlten Beiträge für extensiv genutzte Weiden und Waldweiden nach Kantonen und landwirtschaftlichen Zonen.

Die Streueflächen haben im Vergleich zum Vorjahr leicht zugenommen. Die Zunahme betrifft die Tal- und die Bergregion; in der Hügelregion nahm die Fläche hingegen etwas ab. Dieser BFF-Typ ist in den Kantonen sehr unterschiedlich stark vertreten. Mehr als die Hälfte der Streueflächen ist in den Kantonen St. Gallen (22 %), Zürich (19 %) und Schwyz (16 %) angemeldet. 
 

Betriebe und Flächen mit Streueflächen 2019

EinheitTalregionHügelregionBergregionTotal
Qualitätsstufe I     
BetriebeAnzahl2 0721 9253 4707 467
Flächeha2 3961 5654 1678 127
      
Qualitätsstufe II     
BetriebeAnzahl1 4791 5132 9935 985
Flächeha 2 0981 3763 7627 236
      
Vernetzung     
BetriebeAnzahl1 7031 6493 1316 483
Flächeha 2 0681 3753 8857 328

Quelle: BLW


Folgende Tabelle gibt eine Übersicht der ausgezahlten Beiträge für Streueflächen nach Kantonen und landwirtschaftlichen Zonen.

Bei den Hecken, Feld- und Ufergehölzen konnte 2019 über alle Zonen hinweg eine leichte Zunahme verzeichnet werden. Mehr als die Hälfte dieser Flächen wurden in der Talregion angemeldet. 
 

Betriebe und Flächen mit Hecken, Feld- und Ufergehölzen 2019

EinheitTalregionHügelregionBergregionTotal
Qualitätsstufe I     
BetriebeAnzahl7 8034 7552 67115 229
Flächeha2 3571 3515524 259
      
Qualitätsstufe II     
BetriebeAnzahl3 6242 1217956 540
Flächeha 1 0706131661 849
      
Vernetzung     
BetriebeAnzahl5 8253 8772 27911 981
Flächeha 1 8051 1204743 399

Quelle: BLW


Folgende Tabelle gibt eine Übersicht der ausgezahlten Beiträge für Hecken, Feld- und Ufergehölzen nach Kantonen und landwirtschaftlichen Zonen.

Die Buntbrachen-Flächen haben 2019 etwas abgenommen. Diese Abnahme wurde sowohl bei der Qualitätsstufe I als auch beim Vernetzungsanteil in der Tal- und Hügelregion verzeichnet. Mehrere Kantone weisen keine Anmeldungen dieses BFF-Typs aus.
 

Betriebe und Flächen mit Buntbrachen 2019

EinheitTalregionHügelregionBergregionTotal
Qualitätsstufe I
BetriebeAnzahl1 816412912 237
Flächeha1 95526842 226
     
Vernetzung     
BetriebeAnzahl1 446360611 812
Flächeha 1 51522131 738

1 Betriebe, die in der Bergregion liegen, erhalten Beiträge für Buntbrachen, wenn diese Flächen in der Tal- oder Hügelzone liegen
Quelle: BLW


Folgende Tabelle gibt eine Übersicht der ausgezahlten Beiträge für Buntbrachen nach Kantonen und landwirtschaftlichen Zonen.

Die Rotationsbrachen-Flächen haben im 2019 gegenüber dem Vorjahr abgenommen. Die Mehrheit der Betriebe und Flächen dieses BFF-Typs wurde in der Talregion verzeichnet. Rotationsbrachen werden weiterhin deutlich weniger angelegt als Buntbrachen.
 

Betriebe und Flächen mit Rotationsbrachen 2019

EinheitTalregionHügelregionBergregionTotal
Qualitätsstufe I  
BetriebeAnzahl4306631499
Flächeha535620597
      
Vernetzung     
BetriebeAnzahl252440296
Flächeha 327420369

1 Betriebe, die in der Bergregion liegen, erhalten Beiträge für Rotationsbrachen, wenn diese Flächen in der Tal- oder Hügelzone liegen
Quelle: BLW


Folgende Tabelle gibt eine Übersicht der ausgezahlten Beiträge für Rotationsbrachen nach Kantonen und landwirtschaftlichen Zonen.

Die Säume auf Ackerfläche haben 2019 auf tiefem Niveau leicht zugenommen. Die Kantone Aargau und Freiburg tragen am meisten zu den angemeldeten Flächen bei. Die meisten Flächen liegen in der Talregion. 

Die durchschnittliche Fläche pro Betrieb beträgt bei den eher als lineare Randstreifen angelegten Säumen mit 0,23 ha etwa einen Viertel der flächigen Brachen und etwa ein Achtel der Ackerschonstreifen. 
 

Betriebe und Flächen mit Säumen auf Ackerfläche 2019

EinheitTalregionHügelregionBergregionTotal
Qualitätsstufe I   
BetriebeAnzahl7482237978
Flächeha185421228
      
Vernetzung     
BetriebeAnzahl6512067864
Flächeha 161391201

Quelle: BLW


Folgende Tabelle gibt eine Übersicht der ausgezahlten Beiträge für Säume auf Ackerfläche nach Kantonen und landwirtschaftlichen Zonen.

Die Ackerschonstreifen haben 2019 um knapp 24 ha zugenommen. Im Kanton Waadt ist mit 286 ha beinahe die Hälfte aller Flächen dieses BFF-Typs angelegt. Auch dieser BFF-Typ ist mit 384 ha Gesamtfläche wie die Säume auf Ackerfläche weiterhin von untergeordneter Bedeutung. Jedoch ist hier die durchschnittliche Fläche pro Betrieb mit 1,80 ha rund achtmal höher als die der Säume.
 

Betriebe und Flächen mit Ackerschonstreifen 2019

EinheitTalregionHügelregionBergregionTotal
Qualitätsstufe I    
BetriebeAnzahl1255434213
Flächeha19316229384
      
Vernetzung     
BetriebeAnzahl723633141
Flächeha 11912328269

Quelle: BLW


Folgende Tabelle gibt eine Übersicht der ausgezahlten Beiträge für Ackerschonstreifen nach Kantonen und landwirtschaftlichen Zonen.

Der einjährige BFF-Typ Blühstreifen für Bestäuber und andere Nützlinge wurde im Jahr 2015 neu eingeführt. Im Jahr 2019 wurden 10 ha mehr Blühstreifen angelegt als im Vorjahr. Mit 144 ha ist die Fläche der Blühstreifen noch kleiner als jene der Ackerschonstreifen und der Säume auf Ackerfläche. Der Kanton Bern, in welchem die Blühstreifen für Bestäuber entwickelt wurden, weist mit 43 ha die grösste Fläche auf. 

Ein Betrieb kann gemäss DZV zwar mehrere Blühstreifen anlegen, einzelne Blühstreifen-Flächen dürfen aber nicht grösser als 50 Aren sein. Diese Einschränkung erklärt teilweise die im Vergleich mit Bunt- und Rotationsbrachen sowie Ackerschonstreifen durchschnittlich kleine Fläche von 0,21 ha Blühstreifen pro Betrieb.
 

Betriebe und Flächen mit Blühstreifen für Bestäuber und andere Nützlinge 2019

EinheitTalregionHügelregionBergregionTotal
Qualitätsstufe I  
BetriebeAnzahl54613481688
Flächeha124201144

1 Betriebe, die in der Bergregion liegen, erhalten Beiträge für Blühstreifen für Bestäuber und andere Nützlinge, wenn diese Flächen in der Tal- oder Hügelzone liegen.
Quelle: BLW


Folgende Tabelle gibt eine Übersicht der ausgezahlten Beiträge für Blühstreifen für Bestäuber und andere Nützlinge nach Kantonen und landwirtschaftlichen Zonen.

Die Uferwiesen haben 2019 um fast 15 % zugenommen. Beinahe zwei Drittel der Flächen wurden in der Talregion angemeldet. Mit 97 ha im 2019 sind die Uferwiesen entlang von Fliessgewässern der flächenmässig kleinste BFF-Typ. 
 

Betriebe und Flächen mit Uferwiesen entlang von Fliessgewässern 2019

EinheitTalregionHügelregionBergregionTotal
Qualitätsstufe I    
BetriebeAnzahl28611175472
Flächeha62261097
      
Vernetzung     
BetriebeAnzahl1095153213
Flächeha 2911646

Quelle: BLW


Folgende Tabelle gibt eine Übersicht der ausgezahlten Beiträge für Uferwiesen entlang von Fliessgewässern nach Kantonen und landwirtschaftlichen Zonen.

Die Rebflächen mit natürlicher Artenvielfalt haben im Vergleich zum Vorjahr deutlich zugenommen, die Q I-Fläche um 10 %, die Q II-Fläche um 9,5 % und die vernetzten Flächen um 8,6 %. Bei diesem BFF-Typ werden Qualitätsbeiträge lediglich für Q II-Flächen ausbezahlt, Vernetzungsbeiträge hingegen auch in Kombination mit Q I-Flächen. Weitaus am meisten Flächen werden im Kanton Waadt angemeldet, gefolgt vom Kanton Wallis.
 

Betriebe und Flächen mit Rebflächen mit natürlicher Artenvielfalt 2019

EinheitTalregionHügelregionBergregionTotal
Qualitätsstufe I    
BetriebeAnzahl8522912001 344
Flächeha2 7045942103 508
      
Qualitätsstufe II     
BetriebeAnzahl36514261568
Flächeha921267731 260
      
Vernetzung     
BetriebeAnzahl50415098752
Flächeha 1 920332992 351

Quelle: BLW


Folgende Tabelle gibt eine Übersicht der ausgezahlten Beiträge für Rebflächen mit natürlicher Artenvielfalt nach Kantonen und landwirtschaftlichen Zonen.


Diese Tabelle informiert über die vorhandenen Q I-Rebflächen nach Kantonen und landwirtschaftlichen Zonen.

Bei den Hochstamm-Feldobstbäumen (ohne Nussbäume) gibt es im Vergleich zum Vorjahr kaum Veränderungen. Die Gesamtzahl der Bäume hat um 1,2 % abgenommen. Die Anzahl Bäume der Qualitätsstufe II und in der Vernetzung hat hingegen leicht zugenommen. Im Kanton Bern wurden am meisten Bäume angemeldet.
 

Betriebe und Anzahl Hochstamm-Feldobstbäume (ohne Nussbäume) 2019

EinheitTalregionHügelregionBergregionTotal
Qualitätsstufe I    
BetriebeAnzahl13 2559 9625 01828 235
BäumeAnzahl1 058 968775 213285 2802 119 461
      
Qualitätsstufe II     
BetriebeAnzahl6 2375 2321 80313 272
BäumeAnzahl451 554329 88280 041861 477
      
Vernetzung     
BetriebeAnzahl8 9337 2923 48319 708
BäumeAnzahl620 916504 269174 6231 299 808

Quelle: BLW


Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Entwicklung der Hochstamm-Feldobstbäume (ohne Nussbäume) auf Betrieben mit unterschiedlicher Anzahl Bäume pro Betrieb seit 2015.
 

Zoom: ab20_politik_direktzahlungen_datentabelle_grafik_biodiversitaet_entwicklung_hofo_pro_betrieb_2015_2019_d.png


Zoom: ab20_politik_direktzahlungen_datentabelle_grafik_biodiversitaet_entwicklung_hofo_pro_betrieb_qii_2015_2019_d.png


Folgende Tabelle gibt eine Übersicht der ausgezahlten Beiträge für Hochstamm-Feldobstbäume nach Kantonen und landwirtschaftlichen Zonen.

Gegenüber 2018 haben im Jahr 2019 deutlich mehr Betriebe Nussbäume angemeldet. Auf Qualitätsstufe II und bei der Vernetzung übersteigt die Zunahme sogar 10 %. Auch die Anzahl Nussbäume ist angestiegen. Der QII-Anteil ist um 22 % angestiegen. Die meisten Nussbäume mit Biodiversitätsbeiträgen stehen im Kanton Waadt, gefolgt von den Kantonen Bern und Aargau. Im Vergleich zu den anderen zwei Kantonen ist der Q II- und Vernetzungsanteil im Kanton Aargau eher klein. 
 

Betriebe und Anzahl Nussbäume 2019

EinheitTalregionHügelregionBergregionTotal
Qualitätsstufe I    
BetriebeAnzahl6 8144 3731 81012 997
BäumeAnzahl61 97726 62810 27198 876
      
Qualitätsstufe II     
BetriebeAnzahl2 3391 6584484 445
BäumeAnzahl25 6638 7121 68636 061
      
Vernetzung     
BetriebeAnzahl3 3372 3129666 615
BäumeAnzahl35 04413 2645 30853 616

Quelle: BLW


Folgende Tabelle gibt eine Übersicht der ausgezahlten Beiträge für Nussbäume nach Kantonen und landwirtschaftlichen Zonen.

Der BFF-Typ einheimische standortgerechte Einzelbäume und Alleen, für welchen nur Vernetzungsbeiträge ausgerichtet werden, verzeichnet in allen Zonen einen leichten Zuwachs in der Anzahl Betriebe und Bäume gegenüber dem Vorjahr. Mit Abstand am meisten Einzelbäume und Alleen sind im Kanton Bern angemeldet, gefolgt vom Kanton Luzern. 
 

Betriebe und Anzahl einheimische standortgerechte Einzelbäume und Alleen 2019

EinheitTalregionHügelregionBergregionTotal
Vernetzung    
BetriebeAnzahl5 2224 6055 17315 000
BäumeAnzahl44 10637 44173 117154 664

Quelle: BLW


Folgende Tabelle gibt eine Übersicht der ausgezahlten Beiträge für einheimische standortgerechte Einzelbäume und Alleen nach Kantonen und landwirtschaftlichen Zonen.

Die regionsspezifischen Biodiversitätsförderflächen haben gegenüber 2018 deutlich zugenommen. Ein Grund dafür liegt in der Bewilligung von neuen regionsspezifischen Biodiversitätsförderflächen in verschiedenen Kantonen. In der Talregion hat sich die Fläche beinahe vervierfacht. Mit 77 % der Flächen ist der Grossteil der regionsspezifischen Biodiversitätsförderflächen weiterhin im Kanton Graubünden angemeldet.
 

Betriebe und Flächen mit regionsspezifischen Biodiversitätsförderflächen 2019

EinheitTalregionHügelregionBergregionTotal
Vernetzung    
BetriebeAnzahl1921641 4861 842
Flächeha3461682 9053 420

Quelle: BLW


Folgende Tabelle gibt eine Übersicht der ausgezahlten Beiträge für regionsspezifische Biodiversitätsförderflächen nach Kantonen und landwirtschaftlichen Zonen.

Die Beiträge für artenreiche Grün- und Streueflächen im Sömmerungsgebiet wurden im Jahr 2014 eingeführt. Gegenüber 2018 hat die Fläche nur noch geringfügig um 0,6 % zugenommen. 
 

Betriebe und Flächen mit artenreichen Grün- und Streueflächen im Sömmerungsgebiet 2019

EinheitSömmerungsgebiet
Qualitätsstufe II
BetriebeAnzahl5 571
Flächeha224 757

Quelle: BLW


Folgende Tabelle gibt eine Übersicht der ausgezahlten Beiträge für Grün- und Streueflächen im Sömmerungsgebiet nach Kantonen.

Literatur

BAFU und BLW (2008) Umweltziele Landwirtschaft. Hergeleitet aus bestehenden rechtlichen Grundlagen. Umwelt-Wissen Nr. 0820. Bundesamt für Umwelt, Bern.

BAFU und BLW (2016) Umweltziele Landwirtschaft. Statusbericht 2016. Umwelt-Wissen Nr. 1633. Bundesamt für Umwelt, Bern.

Agridea (2018) Biodiversitätsförderung auf dem Landwirtschaftsbetrieb – Wegleitung. 6. Auflage. Lindau.

Bundesrat (2012) Botschaft zur Weiterentwicklung der Agrarpolitik in den Jahren 2014 – 2017. Bern.

Econcept, Agridea, L’Azuré (2019) Evaluation der Biodiversitätsbeiträge. Schlussbericht. Bern.

Judith Ladner Callipari, BLW, Fachbereich Direktzahlungsprogramme, judith.ladner@blw.admin.ch
Isabelle Kalbermatten, BLW, Fachbereich Direktzahlungsprogramme, isabelle.kalbermatten@blw.admin.ch

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