Biodiversitätsbeiträge
Die Biodiversität ist die Vielfalt des Lebens. Sie ermöglicht viele Ökosystemleistungen wie z. B. die Bestäubung, die natürliche Schädlingsregulierung oder die Bereitstellung von Erholungsraum, von denen die ganze Gesellschaft profitiert.
In der Landwirtschaft haben die zunehmende Mechanisierung und die Intensivierung der Landnutzung zu einer Vereinheitlichung der ökologischen Bedingungen und damit zu einer Abnahme der Biodiversität geführt.
Mit den im Rahmen der Biodiversitätsbeiträge definierten Zielen und Massnahmen soll ein Beitrag zur Erreichung der Umweltziele Landwirtschaft (Bericht 2008, Statusbericht 2016) geleistet werden. Insbesondere soll dem Rückgang prioritärer Arten und wertvoller Lebensräume auf der landwirtschaftlichen Nutzfläche und im Sömmerungsgebiet entgegengewirkt werden. Die Beiträge werden für die Anlage, Pflege und Vernetzung von Biodiversitätsförderflächen (BFF) zum Erhalt und zur Förderung der natürlichen Artenvielfalt und der Vielfalt von Lebensräumen ausgerichtet. Sie setzen sich zusammen aus den Qualitätsbeiträgen mit den Qualitätsstufen I (Q I) und II (Q II) sowie dem Vernetzungsbeitrag.
Im Oktober 2019 ist der Schlussbericht zur Evaluation der Biodiversitätsbeiträge erschienen. Gegenstand der Evaluation sind die Qualitätsbeiträge der Qualitätsstufen I und II sowie die Vernetzungsbeiträge für entsprechende Biodiversitätsförderflächen. Die Evaluation umfasst Konzeption, Umsetzung respektive Vollzug und Wirkung der Biodiversitätsbeiträge. Aussagen über die Wirkung der Biodiversitätsbeiträge waren dank Daten aus dem ersten Erhebungszyklus des Monitoringprogramms «Arten und Lebensräume Landwirtschaft» (ALL-EMA) der Agroscope möglich. Die Evaluation bewertet das aktuelle Instrumentarium und zeigt Optimierungsmöglichkeiten hinsichtlich einer verbesserten Wirkung auf. Der Bericht liegt in Deutsch mit französischer Zusammenfassung vor.
Detaillierte allgemeine Informationen zu den Biodiversitätsbeiträgen finden Sie unter www.blw.admin.ch > Instrumente > Direktzahlungen > Biodiversitätsbeiträge sowie im Agridea-Merkblatt Biodiversitätsförderung auf dem Landwirtschaftsbetrieb – Wegleitung.
Ziele der Biodiversitätsbeiträge
Die Ziele beziehungsweise Etappenziele der Agrarpolitik 2014 – 2017 betreffend Biodiversität wurden für die Agrarpolitik 2018 – 2021 unverändert übernommen. Im Jahr 2019 ist die Zielerreichung auf den Ebenen «Qualitätsstufe I» und «Qualitätsstufe II» gestiegen und auf der Ebene «Vernetzung» konstant geblieben.
Etappenziele betreffend Biodiversität für die Agrarpolitik 2014 – 2017
sowie 2018 – 2021
Etappenziele Agrarpolitik 2014 – 2017 / 2018 – 2021 | Stand 2015 | Stand 2016 | Stand 2017 | Stand 2018 | Stand 2019 | |
Qualitätsstufe I | 65 000 ha BFF im Talgebiet | 73 000 ha | 76 000 ha | 77 000 ha | 78 000 ha | 79 000 ha |
Qualitätsstufe II | 40 % der BFF mit Qualität | 35 % | 37 % | 40 % | 41 % | 42 % |
Vernetzung | 50 % der BFF vernetzt | 71 % | 74 % | 75 % | 77 % | 77 % |
Quelle: BLW
Die Entwicklung von 2007 bis 2019 der Anteile Qualitätsstufe II und Vernetzung am Total der BFF ist in folgender Grafik dargestellt:
Um die operationalisierten Umweltziele Landwirtschaft (UZL) zu erreichen, müssten die heutigen Flächen der Qualitätsstufe I die Qualitätsstufe II erreichen. Daher ist es wichtig, dass die Qualität der Biodiversitätsförderung stetig verbessert wird. Dabei sind die regionalen Prioritäten bei der Lebensraumförderung zu berücksichtigen.
Strukturierung und Entwicklung der Biodiversitätsbeiträge
Im Jahr 2019 wurden rund 418 Millionen Franken Biodiversitätsbeiträge im Rahmen von Direktzahlungen ausgerichtet. Dies entspricht 15 % der gesamten Direktzahlungen und bedeutet eine Steigerung von 1,6 % gegenüber dem Vorjahr. Die Beiträge für die Qualitätsstufe I entsprechen dabei 37,5 %, jene der Qualitätsstufe II 37,5 % und jene für die Vernetzung 25 % der Gesamtsumme der Biodiversitätsbeiträge.
Wie schon in den letzten Jahren stiegen auch 2019 die Summen der Beiträge für die Qualitätsstufe II sowie für die Vernetzung an. Während die Summe der Beiträge für die Qualitätsstufe I in den letzten Jahren sank, wurde 2019 wieder ein schwacher Anstieg vermerkt.
Folgende Grafik zeigt die Entwicklung der Biodiversitätsbeiträge von 2015–2019.
Folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Beiträge, aufgeteilt nach Art des Beitrags (Q I, Q II und Vernetzung), Kantonen und landwirtschaftlichen Zonen.
Für eine Übersicht über die Verteilung der Biodiversitätsbeiträge in den Kantonen und über die landwirtschaftlichen Zonen siehe unter «Service».
Anteil der Biodiversitätsförderflächen an der landwirtschaftlichen Nutzfläche
Ähnlich wie in vorherigen Jahren war 2019 der Anteil BFF an der LN in der Bergzone IV am höchsten. Der Anteil in dieser Zone war dreimal höher als in der Talzone. Über alle Zonen hinweg betrug der durchschnittliche Anteil BFF an der LN 18,8 %. Folgende Tabelle zeigt dazu eine Übersicht. Die Angaben beruhen auf der Berechnung des angemessenen Anteils BFF gemäss ÖLN-Anforderungen (Art. 14 DZV).
Landwirtschaftliche Nutzfläche, Fläche BFF und durchschnittlicher Anteil der BFF an der LN
Zone | Total LN | Total BFF | Anteil BFF an der LN |
ha | ha | % | |
Talzone | 475 125 | 68 947 | 14,5 |
Hügelzone | 137 189 | 22 561 | 16,4 |
Bergzone I | 114 389 | 17 810 | 15,6 |
Bergzone II | 152 397 | 31 024 | 20,4 |
Bergzone III | 79 786 | 25 726 | 32,2 |
Bergzone IV | 54 239 | 24 314 | 44,8 |
Total | 1 013 125 | 190 381 | 18,8 |
Quelle: BLW
Höhe der Qualitäts- und Vernetzungsbeiträge
Die Biodiversitätsbeiträge für die einzelnen BFF-Typen blieben im Jahr 2019 gegenüber dem Vorjahr unverändert.
Folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Höhe der Biodiversitätsbeiträge 2019 nach BFF-Typ, Zone und Art des Beitrags (Q I, Q II und Vernetzung).
Qualitätsbeiträge
Die Gesamtflächen der Qualitätsstufe I blieben im Jahr 2019 weitgehend stabil. Zunahmen gab es vor allem bei den BFF-Typen «extensiv genutzte Weiden und Waldweiden», «extensiv genutzten Wiesen» und «Rebflächen mit natürlicher Artenvielfalt». Die Zunahme bei den «extensiv genutzten Wiesen» fiel ähnlich aus wie 2018 und war damit geringer als noch vor ein paar Jahren. Der langjährig abnehmende Trend beim BFF-Typ «wenig intensiv genutzte Wiese» setzt sich fort, ist 2019 jedoch schwächer ausgeprägt als in den Vorjahren.
Folgende Grafik zeigt die Entwicklung der Biodiversitätsförderflächen der Qualitätsstufe I von 2000 – 2019.
Seit 2016 werden Q I-Beiträge nur noch auf maximal 50 % der betrieblichen LN ausgerichtet. 2019 waren 629 Betriebe (gegenüber 660 Betrieben im Vorjahr) von dieser Regelung betroffen und erhielten so auf 1026 ha (gegenüber 1100 ha im Vorjahr) keine Q I-Beiträge.
Hinsichtlich der Umweltziele Landwirtschaft (UZL) ist der Anteil an BFF-Elementen im Ackerbau mit 3579 ha noch immer sehr tief. Gegenüber dem Vorjahr gibt es sogar 42 ha weniger dieser Flächen.
Wie schon in den Jahren zuvor, haben die Flächen der Qualitätsstufe II 2019 zugenommen. Eine Flächenzunahme konnte in allen BFF-Typen (ohne Bäume) verzeichnet werden. Diese war besonders bei den extensiv genutzten Wiesen sowie den extensiv genutzten Weiden und Waldweiden ausgeprägt. Die Zunahme war jedoch schwächer als noch 2018. Diese beiden BFF-Typen sind auch anteilsmässig weiterhin am bedeutendsten.
Aus der Zunahme der Q II-Flächen im 2019 resultiert eine Beitragszunahme von 3,88 Millionen Franken (+2,6 %) beim Total der Beiträge für Q II gegenüber dem Vorjahr. Diese Zunahme ist deutlich geringer als im 2018 (+9,5 %). Die Beitragszunahme Q II ist im Kanton Jura mit +7,34 % und im Kanton Genf mit +7,33 % am höchsten.
Folgende Grafik zeigt die Entwicklung der Biodiversitätsförderflächen der Qualitätsstufe II von 2001 – 2019.
Vernetzungsbeiträge
Die vernetzten Flächen nahmen im Jahr 2019 weiter zu; die Zunahme flacht aber seit 2014/15 ab. Die extensiv genutzten Wiesen sowie die extensiv genutzten Weiden und Waldweiden sind in Bezug auf die Fläche am bedeutendsten.
Folgende Tabelle gibt eine Übersicht der Vernetzungsflächen 2019 nach Biodiversitätstypen.
Folgende Grafik zeigt die Entwicklung der vernetzten Biodiversitätsförderflächen von 2001 – 2019.
Informationen zu den einzelnen BFF-Typen
Die Anzahl Betriebe mit extensiv genutzten Wiesen der Qualitätsstufe I nahm im Vergleich zu 2018 leicht ab. Dies hängt möglicherweise mit der generellen Abnahme der Anzahl der direktzahlungsberechtigten Betriebe zusammen, denn die Q I-Flächen sind 2019 insgesamt leicht angestiegen. Sowohl der Anteil an Q II-Flächen als auch der Anteil an vernetzten Flächen haben leicht zugenommen. Knapp die Hälfte der Q I-Flächen dieses BFF-Typs finden sich in der Talregion, wohingegen fast die Hälfte der Q II-Flächen in der Bergregion liegen.
Betriebe und Flächen mit extensiv genutzten Wiesen 2019
Einheit | Talregion | Hügelregion | Bergregion | Total | |
Qualitätsstufe I | |||||
Betriebe | Anzahl | 17 394 | 10 440 | 10 740 | 38 574 |
Fläche | ha | 40 033 | 17 789 | 26 369 | 84 190 |
Qualitätsstufe II | |||||
Betriebe | Anzahl | 8 511 | 5 601 | 8 148 | 22 260 |
Fläche | ha | 12 013 | 7 604 | 17 751 | 37 368 |
Vernetzung | |||||
Betriebe | Anzahl | 13 585 | 8 662 | 9 579 | 31 826 |
Fläche | ha | 30 140 | 14 766 | 23 956 | 68 862 |
Quelle: BLW
Folgende Tabelle gibt eine Übersicht der ausgezahlten Beiträge für extensiv genutzte Wiesen nach Kantonen und landwirtschaftlichen Zonen:
Die Q I-Flächen der wenig intensiv genutzten Wiesen haben im Jahr 2019 weiter abgenommen, dies vor allem in der Bergregion. Beim Anteil der Q II- und vernetzten Flächen konnte hingegen eine Zunahme verzeichnet werden. Der Grossteil der Flächen dieses BFF-Typs wird weiterhin in der Bergregion angemeldet.
Betriebe und Flächen mit wenig intensiv genutzten Wiesen 2019
Einheit | Talregion | Hügelregion | Bergregion | Total | |
Qualitätsstufe I | |||||
Betriebe | Anzahl | 2 139 | 3 096 | 6 268 | 11 503 |
Fläche | ha | 1 763 | 3 155 | 10 652 | 15 569 |
Qualitätsstufe II | |||||
Betriebe | Anzahl | 180 | 574 | 3 095 | 3 849 |
Fläche | ha | 136 | 412 | 3 275 | 3 824 |
Vernetzung | |||||
Betriebe | Anzahl | 828 | 1 620 | 4 325 | 6 773 |
Fläche | ha | 778 | 1 778 | 6 756 | 9 312 |
Quelle: BLW
Folgende Tabelle gibt eine Übersicht der ausgezahlten Beiträge für wenig intensiv genutzte Wiesen nach Kantonen und landwirtschaftlichen Zonen.
Sowohl die Q I-Flächen als auch der Anteil an Q II- und vernetzten Flächen haben bei den extensiv genutzten Weiden und Waldweiden im 2019 weiter zugenommen. Die meisten Flächen dieses BFF-Typs liegen in der Bergregion.
Betriebe und Flächen mit extensiv genutzten Weiden und Waldweiden 2019
Einheit | Talregion | Hügelregion | Bergregion | Total | |
Qualitätsstufe I | |||||
Betriebe | Anzahl | 4 739 | 4 769 | 8 662 | 18 170 |
Fläche | ha | 7 459 | 9 160 | 32 492 | 49 111 |
Qualitätsstufe II | |||||
Betriebe | Anzahl | 945 | 1 472 | 5 491 | 7 908 |
Fläche | ha | 1 499 | 2 988 | 15 378 | 19 865 |
Vernetzung | |||||
Betriebe | Anzahl | 2 946 | 3 439 | 6 858 | 13 243 |
Fläche | ha | 4 976 | 6 778 | 24 805 | 35 559 |
Quelle: BLW
Folgende Tabelle gibt eine Übersicht der ausgezahlten Beiträge für extensiv genutzte Weiden und Waldweiden nach Kantonen und landwirtschaftlichen Zonen.
Die Streueflächen haben im Vergleich zum Vorjahr leicht zugenommen. Die Zunahme betrifft die Tal- und die Bergregion; in der Hügelregion nahm die Fläche hingegen etwas ab. Dieser BFF-Typ ist in den Kantonen sehr unterschiedlich stark vertreten. Mehr als die Hälfte der Streueflächen ist in den Kantonen St. Gallen (22 %), Zürich (19 %) und Schwyz (16 %) angemeldet.
Betriebe und Flächen mit Streueflächen 2019
Einheit | Talregion | Hügelregion | Bergregion | Total | |
Qualitätsstufe I | |||||
Betriebe | Anzahl | 2 072 | 1 925 | 3 470 | 7 467 |
Fläche | ha | 2 396 | 1 565 | 4 167 | 8 127 |
Qualitätsstufe II | |||||
Betriebe | Anzahl | 1 479 | 1 513 | 2 993 | 5 985 |
Fläche | ha | 2 098 | 1 376 | 3 762 | 7 236 |
Vernetzung | |||||
Betriebe | Anzahl | 1 703 | 1 649 | 3 131 | 6 483 |
Fläche | ha | 2 068 | 1 375 | 3 885 | 7 328 |
Quelle: BLW
Folgende Tabelle gibt eine Übersicht der ausgezahlten Beiträge für Streueflächen nach Kantonen und landwirtschaftlichen Zonen.
Bei den Hecken, Feld- und Ufergehölzen konnte 2019 über alle Zonen hinweg eine leichte Zunahme verzeichnet werden. Mehr als die Hälfte dieser Flächen wurden in der Talregion angemeldet.
Betriebe und Flächen mit Hecken, Feld- und Ufergehölzen 2019
Einheit | Talregion | Hügelregion | Bergregion | Total | |
Qualitätsstufe I | |||||
Betriebe | Anzahl | 7 803 | 4 755 | 2 671 | 15 229 |
Fläche | ha | 2 357 | 1 351 | 552 | 4 259 |
Qualitätsstufe II | |||||
Betriebe | Anzahl | 3 624 | 2 121 | 795 | 6 540 |
Fläche | ha | 1 070 | 613 | 166 | 1 849 |
Vernetzung | |||||
Betriebe | Anzahl | 5 825 | 3 877 | 2 279 | 11 981 |
Fläche | ha | 1 805 | 1 120 | 474 | 3 399 |
Quelle: BLW
Folgende Tabelle gibt eine Übersicht der ausgezahlten Beiträge für Hecken, Feld- und Ufergehölzen nach Kantonen und landwirtschaftlichen Zonen.
Die Buntbrachen-Flächen haben 2019 etwas abgenommen. Diese Abnahme wurde sowohl bei der Qualitätsstufe I als auch beim Vernetzungsanteil in der Tal- und Hügelregion verzeichnet. Mehrere Kantone weisen keine Anmeldungen dieses BFF-Typs aus.
Betriebe und Flächen mit Buntbrachen 2019
Einheit | Talregion | Hügelregion | Bergregion | Total | |
Qualitätsstufe I | |||||
Betriebe | Anzahl | 1 816 | 412 | 91 | 2 237 |
Fläche | ha | 1 955 | 268 | 4 | 2 226 |
Vernetzung | |||||
Betriebe | Anzahl | 1 446 | 360 | 61 | 1 812 |
Fläche | ha | 1 515 | 221 | 3 | 1 738 |
1 Betriebe, die in der Bergregion liegen, erhalten Beiträge für Buntbrachen, wenn diese Flächen in der Tal- oder Hügelzone liegen
Quelle: BLW
Folgende Tabelle gibt eine Übersicht der ausgezahlten Beiträge für Buntbrachen nach Kantonen und landwirtschaftlichen Zonen.
Die Rotationsbrachen-Flächen haben im 2019 gegenüber dem Vorjahr abgenommen. Die Mehrheit der Betriebe und Flächen dieses BFF-Typs wurde in der Talregion verzeichnet. Rotationsbrachen werden weiterhin deutlich weniger angelegt als Buntbrachen.
Betriebe und Flächen mit Rotationsbrachen 2019
Einheit | Talregion | Hügelregion | Bergregion | Total | |
Qualitätsstufe I | |||||
Betriebe | Anzahl | 430 | 66 | 31 | 499 |
Fläche | ha | 535 | 62 | 0 | 597 |
Vernetzung | |||||
Betriebe | Anzahl | 252 | 44 | 0 | 296 |
Fläche | ha | 327 | 42 | 0 | 369 |
1 Betriebe, die in der Bergregion liegen, erhalten Beiträge für Rotationsbrachen, wenn diese Flächen in der Tal- oder Hügelzone liegen
Quelle: BLW
Folgende Tabelle gibt eine Übersicht der ausgezahlten Beiträge für Rotationsbrachen nach Kantonen und landwirtschaftlichen Zonen.
Die Säume auf Ackerfläche haben 2019 auf tiefem Niveau leicht zugenommen. Die Kantone Aargau und Freiburg tragen am meisten zu den angemeldeten Flächen bei. Die meisten Flächen liegen in der Talregion.
Die durchschnittliche Fläche pro Betrieb beträgt bei den eher als lineare Randstreifen angelegten Säumen mit 0,23 ha etwa einen Viertel der flächigen Brachen und etwa ein Achtel der Ackerschonstreifen.
Betriebe und Flächen mit Säumen auf Ackerfläche 2019
Einheit | Talregion | Hügelregion | Bergregion | Total | |
Qualitätsstufe I | |||||
Betriebe | Anzahl | 748 | 223 | 7 | 978 |
Fläche | ha | 185 | 42 | 1 | 228 |
Vernetzung | |||||
Betriebe | Anzahl | 651 | 206 | 7 | 864 |
Fläche | ha | 161 | 39 | 1 | 201 |
Quelle: BLW
Folgende Tabelle gibt eine Übersicht der ausgezahlten Beiträge für Säume auf Ackerfläche nach Kantonen und landwirtschaftlichen Zonen.
Die Ackerschonstreifen haben 2019 um knapp 24 ha zugenommen. Im Kanton Waadt ist mit 286 ha beinahe die Hälfte aller Flächen dieses BFF-Typs angelegt. Auch dieser BFF-Typ ist mit 384 ha Gesamtfläche wie die Säume auf Ackerfläche weiterhin von untergeordneter Bedeutung. Jedoch ist hier die durchschnittliche Fläche pro Betrieb mit 1,80 ha rund achtmal höher als die der Säume.
Betriebe und Flächen mit Ackerschonstreifen 2019
Einheit | Talregion | Hügelregion | Bergregion | Total | |
Qualitätsstufe I | |||||
Betriebe | Anzahl | 125 | 54 | 34 | 213 |
Fläche | ha | 193 | 162 | 29 | 384 |
Vernetzung | |||||
Betriebe | Anzahl | 72 | 36 | 33 | 141 |
Fläche | ha | 119 | 123 | 28 | 269 |
Quelle: BLW
Folgende Tabelle gibt eine Übersicht der ausgezahlten Beiträge für Ackerschonstreifen nach Kantonen und landwirtschaftlichen Zonen.
Der einjährige BFF-Typ Blühstreifen für Bestäuber und andere Nützlinge wurde im Jahr 2015 neu eingeführt. Im Jahr 2019 wurden 10 ha mehr Blühstreifen angelegt als im Vorjahr. Mit 144 ha ist die Fläche der Blühstreifen noch kleiner als jene der Ackerschonstreifen und der Säume auf Ackerfläche. Der Kanton Bern, in welchem die Blühstreifen für Bestäuber entwickelt wurden, weist mit 43 ha die grösste Fläche auf.
Ein Betrieb kann gemäss DZV zwar mehrere Blühstreifen anlegen, einzelne Blühstreifen-Flächen dürfen aber nicht grösser als 50 Aren sein. Diese Einschränkung erklärt teilweise die im Vergleich mit Bunt- und Rotationsbrachen sowie Ackerschonstreifen durchschnittlich kleine Fläche von 0,21 ha Blühstreifen pro Betrieb.
Betriebe und Flächen mit Blühstreifen für Bestäuber und andere Nützlinge 2019
Einheit | Talregion | Hügelregion | Bergregion | Total | |
Qualitätsstufe I | |||||
Betriebe | Anzahl | 546 | 134 | 81 | 688 |
Fläche | ha | 124 | 20 | 1 | 144 |
1 Betriebe, die in der Bergregion liegen, erhalten Beiträge für Blühstreifen für Bestäuber und andere Nützlinge, wenn diese Flächen in der Tal- oder Hügelzone liegen.
Quelle: BLW
Folgende Tabelle gibt eine Übersicht der ausgezahlten Beiträge für Blühstreifen für Bestäuber und andere Nützlinge nach Kantonen und landwirtschaftlichen Zonen.
Die Uferwiesen haben 2019 um fast 15 % zugenommen. Beinahe zwei Drittel der Flächen wurden in der Talregion angemeldet. Mit 97 ha im 2019 sind die Uferwiesen entlang von Fliessgewässern der flächenmässig kleinste BFF-Typ.
Betriebe und Flächen mit Uferwiesen entlang von Fliessgewässern 2019
Einheit | Talregion | Hügelregion | Bergregion | Total | |
Qualitätsstufe I | |||||
Betriebe | Anzahl | 286 | 111 | 75 | 472 |
Fläche | ha | 62 | 26 | 10 | 97 |
Vernetzung | |||||
Betriebe | Anzahl | 109 | 51 | 53 | 213 |
Fläche | ha | 29 | 11 | 6 | 46 |
Quelle: BLW
Folgende Tabelle gibt eine Übersicht der ausgezahlten Beiträge für Uferwiesen entlang von Fliessgewässern nach Kantonen und landwirtschaftlichen Zonen.
Die Rebflächen mit natürlicher Artenvielfalt haben im Vergleich zum Vorjahr deutlich zugenommen, die Q I-Fläche um 10 %, die Q II-Fläche um 9,5 % und die vernetzten Flächen um 8,6 %. Bei diesem BFF-Typ werden Qualitätsbeiträge lediglich für Q II-Flächen ausbezahlt, Vernetzungsbeiträge hingegen auch in Kombination mit Q I-Flächen. Weitaus am meisten Flächen werden im Kanton Waadt angemeldet, gefolgt vom Kanton Wallis.
Betriebe und Flächen mit Rebflächen mit natürlicher Artenvielfalt 2019
Einheit | Talregion | Hügelregion | Bergregion | Total | |
Qualitätsstufe I | |||||
Betriebe | Anzahl | 852 | 291 | 200 | 1 344 |
Fläche | ha | 2 704 | 594 | 210 | 3 508 |
Qualitätsstufe II | |||||
Betriebe | Anzahl | 365 | 142 | 61 | 568 |
Fläche | ha | 921 | 267 | 73 | 1 260 |
Vernetzung | |||||
Betriebe | Anzahl | 504 | 150 | 98 | 752 |
Fläche | ha | 1 920 | 332 | 99 | 2 351 |
Quelle: BLW
Folgende Tabelle gibt eine Übersicht der ausgezahlten Beiträge für Rebflächen mit natürlicher Artenvielfalt nach Kantonen und landwirtschaftlichen Zonen.
Diese Tabelle informiert über die vorhandenen Q I-Rebflächen nach Kantonen und landwirtschaftlichen Zonen.
Bei den Hochstamm-Feldobstbäumen (ohne Nussbäume) gibt es im Vergleich zum Vorjahr kaum Veränderungen. Die Gesamtzahl der Bäume hat um 1,2 % abgenommen. Die Anzahl Bäume der Qualitätsstufe II und in der Vernetzung hat hingegen leicht zugenommen. Im Kanton Bern wurden am meisten Bäume angemeldet.
Betriebe und Anzahl Hochstamm-Feldobstbäume (ohne Nussbäume) 2019
Einheit | Talregion | Hügelregion | Bergregion | Total | |
Qualitätsstufe I | |||||
Betriebe | Anzahl | 13 255 | 9 962 | 5 018 | 28 235 |
Bäume | Anzahl | 1 058 968 | 775 213 | 285 280 | 2 119 461 |
Qualitätsstufe II | |||||
Betriebe | Anzahl | 6 237 | 5 232 | 1 803 | 13 272 |
Bäume | Anzahl | 451 554 | 329 882 | 80 041 | 861 477 |
Vernetzung | |||||
Betriebe | Anzahl | 8 933 | 7 292 | 3 483 | 19 708 |
Bäume | Anzahl | 620 916 | 504 269 | 174 623 | 1 299 808 |
Quelle: BLW
Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Entwicklung der Hochstamm-Feldobstbäume (ohne Nussbäume) auf Betrieben mit unterschiedlicher Anzahl Bäume pro Betrieb seit 2015.
Folgende Tabelle gibt eine Übersicht der ausgezahlten Beiträge für Hochstamm-Feldobstbäume nach Kantonen und landwirtschaftlichen Zonen.
Gegenüber 2018 haben im Jahr 2019 deutlich mehr Betriebe Nussbäume angemeldet. Auf Qualitätsstufe II und bei der Vernetzung übersteigt die Zunahme sogar 10 %. Auch die Anzahl Nussbäume ist angestiegen. Der QII-Anteil ist um 22 % angestiegen. Die meisten Nussbäume mit Biodiversitätsbeiträgen stehen im Kanton Waadt, gefolgt von den Kantonen Bern und Aargau. Im Vergleich zu den anderen zwei Kantonen ist der Q II- und Vernetzungsanteil im Kanton Aargau eher klein.
Betriebe und Anzahl Nussbäume 2019
Einheit | Talregion | Hügelregion | Bergregion | Total | |
Qualitätsstufe I | |||||
Betriebe | Anzahl | 6 814 | 4 373 | 1 810 | 12 997 |
Bäume | Anzahl | 61 977 | 26 628 | 10 271 | 98 876 |
Qualitätsstufe II | |||||
Betriebe | Anzahl | 2 339 | 1 658 | 448 | 4 445 |
Bäume | Anzahl | 25 663 | 8 712 | 1 686 | 36 061 |
Vernetzung | |||||
Betriebe | Anzahl | 3 337 | 2 312 | 966 | 6 615 |
Bäume | Anzahl | 35 044 | 13 264 | 5 308 | 53 616 |
Quelle: BLW
Folgende Tabelle gibt eine Übersicht der ausgezahlten Beiträge für Nussbäume nach Kantonen und landwirtschaftlichen Zonen.
Der BFF-Typ einheimische standortgerechte Einzelbäume und Alleen, für welchen nur Vernetzungsbeiträge ausgerichtet werden, verzeichnet in allen Zonen einen leichten Zuwachs in der Anzahl Betriebe und Bäume gegenüber dem Vorjahr. Mit Abstand am meisten Einzelbäume und Alleen sind im Kanton Bern angemeldet, gefolgt vom Kanton Luzern.
Betriebe und Anzahl einheimische standortgerechte Einzelbäume und Alleen 2019
Einheit | Talregion | Hügelregion | Bergregion | Total | |
Vernetzung | |||||
Betriebe | Anzahl | 5 222 | 4 605 | 5 173 | 15 000 |
Bäume | Anzahl | 44 106 | 37 441 | 73 117 | 154 664 |
Quelle: BLW
Folgende Tabelle gibt eine Übersicht der ausgezahlten Beiträge für einheimische standortgerechte Einzelbäume und Alleen nach Kantonen und landwirtschaftlichen Zonen.
Die regionsspezifischen Biodiversitätsförderflächen haben gegenüber 2018 deutlich zugenommen. Ein Grund dafür liegt in der Bewilligung von neuen regionsspezifischen Biodiversitätsförderflächen in verschiedenen Kantonen. In der Talregion hat sich die Fläche beinahe vervierfacht. Mit 77 % der Flächen ist der Grossteil der regionsspezifischen Biodiversitätsförderflächen weiterhin im Kanton Graubünden angemeldet.
Betriebe und Flächen mit regionsspezifischen Biodiversitätsförderflächen 2019
Einheit | Talregion | Hügelregion | Bergregion | Total | |
Vernetzung | |||||
Betriebe | Anzahl | 192 | 164 | 1 486 | 1 842 |
Fläche | ha | 346 | 168 | 2 905 | 3 420 |
Quelle: BLW
Folgende Tabelle gibt eine Übersicht der ausgezahlten Beiträge für regionsspezifische Biodiversitätsförderflächen nach Kantonen und landwirtschaftlichen Zonen.
Die Beiträge für artenreiche Grün- und Streueflächen im Sömmerungsgebiet wurden im Jahr 2014 eingeführt. Gegenüber 2018 hat die Fläche nur noch geringfügig um 0,6 % zugenommen.
Betriebe und Flächen mit artenreichen Grün- und Streueflächen im Sömmerungsgebiet 2019
Einheit | Sömmerungsgebiet | |
Qualitätsstufe II | ||
Betriebe | Anzahl | 5 571 |
Fläche | ha | 224 757 |
Quelle: BLW
Folgende Tabelle gibt eine Übersicht der ausgezahlten Beiträge für Grün- und Streueflächen im Sömmerungsgebiet nach Kantonen.
Literatur
BAFU und BLW (2008) Umweltziele Landwirtschaft. Hergeleitet aus bestehenden rechtlichen Grundlagen. Umwelt-Wissen Nr. 0820. Bundesamt für Umwelt, Bern.
BAFU und BLW (2016) Umweltziele Landwirtschaft. Statusbericht 2016. Umwelt-Wissen Nr. 1633. Bundesamt für Umwelt, Bern.
Agridea (2018) Biodiversitätsförderung auf dem Landwirtschaftsbetrieb – Wegleitung. 6. Auflage. Lindau.
Bundesrat (2012) Botschaft zur Weiterentwicklung der Agrarpolitik in den Jahren 2014 – 2017. Bern.
Econcept, Agridea, L’Azuré (2019) Evaluation der Biodiversitätsbeiträge. Schlussbericht. Bern.
Judith Ladner Callipari, BLW, Fachbereich Direktzahlungsprogramme, judith.ladner@blw.admin.ch
Isabelle Kalbermatten, BLW, Fachbereich Direktzahlungsprogramme, isabelle.kalbermatten@blw.admin.ch
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