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Kartoffeln: Anzahl Betriebe nimmt kontinuierlich ab

Im vergangenen Jahrzehnt betrug die Kartoffelanbaufläche immer mehr oder weniger 11 000 Hektaren (10 981 ha im Jahr 2019, d. h. -126 ha im Vergleich zu 2018). Die in den letzten zehn Jahren geernteten Gesamtmengen schwankten zwischen 400 000 und 500 000 Tonnen. Während sich sowohl Produktion als auch Gesamtfläche nicht wesentlich veränderten, nahm mit dem stetigen Rückgang der Anzahl Produzenten (-3 % innerhalb eines Jahres), die Anbaufläche pro Betrieb innerhalb eines Jahrzehnts kontinuierlich von 1,5 Hektaren auf 2,5 Hektaren zu (siehe Grafik). Die Anbaufläche von Frühkartoffeln, die in der Regel unter Plastik angebaut werden, hat sich seit 2008 von circa 200 Hektaren auf 408 Hektaren im Jahr 2019 verdoppelt. Die Kantone Bern, Waadt und Freiburg tragen mehr als 65 % an der Schweizer Produktion bei.
 

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Ölsaaten: Anbaufläche für Sonnenblumen wird grösser

Im Jahr 2019 nahm die gesamte Anbaufläche für Ölsaaten um 1 % zu (auf 30 620 ha gegenüber 30 302 ha im Jahr 2018). Grösstenteils ist diese Zunahme auf die Sonnenblumen zurückzuführen. Detailliert betrachtet zeigt sich, dass die Anbauflächen für Soja um 51 Hektaren bzw. 2,8 % und diejenigen für Raps um 153 Hektaren bzw. 0,7 % abnahmen, während diejenigen für Sonnenblumen um 518 Hektaren bzw. 9,6 % zunahmen.

Betrachtet man die beiden wichtigsten Ölsaaten der Schweiz, Raps und Sonnenblumen, zeigt sich basierend auf den Zuteilungen, dass 2019 beinahe 40 % (Raps) bzw. 47 % (Sonnenblumen) der inländischen Gesamtproduktion auf die Kantone Waadt und Bern entfielen. Bei Soja machten die Kantone Zürich, Waadt und Genf 62 % der Zuteilungen aus.
 

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Gerste mit höchstem Anteil im Berggebiet

Ackerkulturen werden überwiegend im Talgebiet angebaut. Bedeutende Kulturen wie Weizen, Gerste, Kartoffeln Zuckerrüben und Raps erreichen in der Talzone Anteile von 77 % bis 98 %. In der Hügelzone weisen nur Weizen, Gerste und Raps Flächenanteile von mehr als 10 % der Gesamtfläche aus. Bei Kartoffeln und Zuckerrüben betragen die Flächenanteile weniger als 10 %. Im Berggebiet (Bergzonen 1 bis 4) übertrifft alleine Gerste den Anteil von 5 %. Der Zuckerrübenanbau fällt marginal aus. Ausschlaggebend für die Abnahme der Anbauflächen mit zunehmender Höhe sind die klimatischen Bedingungen, die geringere Ausstattung mit ebenen Flächen und die Bodeneigenschaften. Eine kürzere Vegetationsdauer in Verbindung mit tieferen mittleren Tagestemperaturen bewirken oftmals geringere Erträge. Ferner steigt mit der Hangneigung in Abhängigkeit der Bodeneigenschaften und Bodenbearbeitungsformen das Erosionsrisiko an. Erschwerend kommen die tendenziell längeren Wege zwischen Produktion und der Verarbeitungsstätten hinzu.
 

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Arnaud de Loriol, BLW, Fachbereich Pflanzliche Produkte, arnaud.deloriol@blw.admin.ch
Hans-Ulrich Tagmann, BLW Fachbereich Pflanzliche Produkte, hans-ulrich.tagmann@blw.admin.ch

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