Konsumentenpreise
Preise für Milchprodukte steigen
Die Konsumentenpreise der meisten Milchprodukte (ohne Bio-Produkte) verzeichneten 2019 im Vergleich zum Vorjahr eine leichte Steigerung. Bei den Bio-Produkten blieben die Preise praktisch unverändert. Der langfristige Vergleich zwischen 2000–02 und 2017–19 zeigt bei den Konsumentenpreisen (ohne Bio-Produkte), genauso wie beim Produzentenpreis für Milch auch, einen Abwärtstrend. Beim Käse gingen die Preise ebenfalls tendenziell zurück, namentlich beim Mozzarella (-37,4 %), was unter anderem auf die Liberalisierung des Käsemarktes zurückzuführen ist. Die Preise der weissen Linie, namentlich Vollrahm (-35,8 %), verzeichneten ebenfalls einen deutlichen Rückgang.
Schweinefleischpreise folgen dem Preistrend in der Produktion
Mit Ausnahme von frischem Kalbfleisch wurden beim Fleisch 2019 mehrheitlich steigende Konsumentenpreise im Vergleich zum Vorjahr beobachtet. Insbesondere Schweinefleisch (frisch und verarbeitet als Charcuterie, ohne Bio) wurde analog zu den Produzentenpreisen teurer. Auch im langfristigen Vergleich (2000/02 und 2017/19) sind die Schweinefleischpreise gestiegen, wobei anzumerken ist, dass neben dem Konsumtrend zu fettärmerem Fleisch auch das Verhältnis von Angebot und Nachfrage beim Schweinefleisch einen grossen Einfluss auf den Preis hat (was sich im Schweinezyklus widerspiegelt).
Gekochte Eier mit steigendem Preistrend
Die Konsumentenpreise für Schweizer Eier haben sich 2019 unterschiedlich entwickelt: Bio-Eier und gekochte Bodenhaltungseier wurden im Durchschnitt teurer, ansonsten wurden tiefere Preise beobachtet. Langfristig sanken die Preise für frische Eier mit Ausnahme von Bio-Eiern, während gekochte Eier (ausser Import) durchgehend merklich teurer geworden sind.
Kartoffeln: leichte Preisanstiege mit wenigen Ausnahmen
Die Detailhandelspreise von Kartoffeln entwickelten sich oft ähnlich wie die Produzentenpreise. So stiegen die Preise von mehlig-kochenden Kartoffeln und Raclette Kartoffeln jeweils um 2 % an. Eine Ausnahme sind konventionell angebaute Frühkartoffeln: die Konsumentenpreise waren um 5 % günstiger als im Vorjahr, obwohl der Produzentenpreis von Frühkartoffeln etwas anstieg. Allerdings muss man beim Vergleich mit Produzentenpreisen aufpassen, denn die Detailhandelszahlen beinhalten auch Importkartoffeln. Ausserdem sind die Kartoffelpreise im klassischen Detailhandel generell leicht gestiegen, wohingegen Discounter und der Fachhandel tiefere Preise als 2018 aufwiesen.
Höherer Preis für Kristallzucker
Im Jahr 2019 nahm der Preis für Kristallzucker im Vergleich zum Vorjahr leicht zu (+3,0 % auf 1.04 Fr./kg). Der Vergleich zwischen 2000–2002 und 2017–2019 zeigt jedoch einen Abwärtstrend (-28,7 %). Diese Entwicklung widerspiegelt den Preiszerfall in der EU.
Tiefere Preise bei Kirschen und Erdbeeren
Beim konventionell produzierten Obst fiel der Preis von Erdbeeren um 12 % gegenüber dem Vorjahr. Die beliebteste Beerenart der Schweiz kostete folglich 12.28 Fr./kg. Auch Kirschen hatten einen um 12 % tieferen Preis als im Vorjahr und kosteten 11.51 Fr./kg. Die Konsumentenpreise dieser beiden Früchte entwickelten sich somit ähnlich wie die Produzentenpreise. Im Bio-Segment verzeichneten diese beiden Früchte hingegen Preisanstiege von 6 % (Erdbeeren) und 2 % (Kirschen).
Bio-Gemüse hat steigende Preise
Die Konsumentenpreise der betrachteten Gemüsearten haben sich uneinheitlich entwickelt. Wobei diese Feststellung nur für die konventionell hergestellten Produkte gilt, nicht aber für Bio Ware. Im Bio-Segment hatten alle der betrachteten Gemüsearten höhere Preise als im Vorjahr. Den grössten Preisanstieg gab es bei Blumenkohl, welcher um 12,1 % teurer war als im Vorjahr (7.67 Fr./kg). Knapp dahinter folgen Bio Zwiebeln. Sie kosteten mit 6.35 Fr./kg um 11,7 % mehr als 2018.
Michel Yawo Afangbedji, BLW, Fachbereich Marktanalysen, michel-yawo.afangbedji@blw.admin.ch
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