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Das Agrarumweltmonitoring (AUM) des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW) vermittelt einen Überblick über die ökologische Entwicklung der Schweizer Landwirtschaft. So werden in verschiedenen Bereichen (Stickstoff- und Phosphorkreislauf, Energie, Klima, Boden, Wasser, Biodiversität) Informationen gesammelt, um den Einfluss der Landwirtschaft auf die Umweltqualität und die Reaktion der Umwelt auf die landwirtschaftliche Praxis zu beobachten und zu messen. Die Rechtsgrundlage für das Monitoring bildet die Verordnung über die Beurteilung der Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft. Diese besagt, dass sich das AUM auf Agrarumweltindikatoren (AUI) stützen soll, welche mit den internationalen Normen (Eurostat und OECD) vergleichbar sind und welche die quantitativen und qualitativen Auswirkungen der Agrarpolitik auf nationaler Ebene (nationale Statistiken und Inventare) sowie auf regionaler und betrieblicher Ebene (Zentrale Auswertung der Agrarumweltindikatoren, ZA-AUI) beurteilen.

Entwicklung der wichtigsten Umweltagrarindikatoren auf nationaler Ebene

Mithilfe der Indikatoren Energieverbrauch und -produktion, Stickstoff- und Phosphorbilanz sowie Ammoniak- und Treibhausgasemissionen kann ein Agrarumweltprofil der Schweiz erstellt werden. Die Ergebnisse zeigen einen Rückgang der Emissionen, des Stickstoff- und Phosphorüberschusses (Inputs minus Outputs) sowie des Energieverbrauchs zwischen 1990 und 2000. Abgesehen von Energieverbrauch und -produktion, die beide zunahmen, stagnieren die Agrarumweltleistungen seit Beginn der 2000er-Jahre.
 

Entwicklung der wichtigsten Agrarumweltindikatoren (AUI) von 1990 bis 2018

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Tendenzen im OECD-Raum

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) umfasst 37 Mitgliedstaaten, wozu auch die Schweiz gehört. Diese Organisation setzt sich für die Schaffung besserer politischer Grundlagen für ein besseres Leben ein. Die gemeinsame Arbeitsgruppe Landwirtschaft und Umwelt der OECD überwacht anhand von Indikatoren die Agrarumweltleistungen der Mitgliedstaaten, um die Auswirkungen der Agrarumweltpolitik in den einzelnen Ländern zu vergleichen. In ihrem jüngsten Bericht über Agrarumweltindikatoren kommt die OECD zum Schluss:

  • Die Umweltleistungen des Agrarsektors in den OECD-Ländern verbesserten sich im Zeitraum 2003 – 15 leicht, trotz einiger Anzeichen von Stagnation in bestimmten Bereichen.

  • In den meisten OECD-Ländern verringerten sich die Ammoniakemissionen, die Phosphorüberschüsse und der Wasserverbrauch.

  • Was die Stickstoffbilanz betrifft, wichen die Ergebnisse stärker voneinander ab, weil sie in mehreren Ländern zunahm.

  • Bei der Reduzierung der Treibhausgasemissionen ist kein Fortschritt auszumachen. Die Treibhausgasemissionen nahmen im OECD-Raum geringfügig zu (+0,2 % pro Jahr).

  • Der Indikator Ackerlandvögel, der Hauptindikator der OECD zur Überwachung der Biodiversität auf landwirtschaftlichen Nutzflächen, zeigt in den meisten Ländern erneut eine Verschlechterung.

  • Insgesamt verlangsamte sich die Verbesserung der Agrarumweltleistungen im Zeitraum 2003 – 15 im Vergleich zu 1993 – 2005.

Ergebnisse des ZA-AUI-Betriebsnetzes

In den letzten Agrarberichten wurden die Zeitreihen der AUI, berechnet mit den Daten der fast 300 Betriebe, die an der ZA-AUI teilnehmen, in Excel-Format publiziert. Damit die Ergebnisse besser zugänglich sind, hat Agroscope eine interaktive Internetseite entwickelt. Auf dieser können mit wenigen Klicks die Zeitreihen der AUI nach Betriebsart und Region visualisiert werden. Ab 2021 wird ein vergleichbares gesichertes Instrument (zugänglich über das Agate-Portal) es den Landwirtinnen und Landwirten ermöglichen, die Ergebnisse ihres eigenen Betriebs einzusehen. Dadurch kann jeder Betrieb der ZA-AUI seine Agrarumweltleistungen mit denjenigen der anderen Betriebe vergleichen. 

AUI im Fokus dieses Agrarberichts

Datenreihen zu den AUI

In den nachfolgenden Tabellen und Links sind alle Daten des AUM zusammengefasst: 

Jérôme Frei, BLW, Fachbereich Agrarumweltsysteme und Nährstoffe, jerome.frei@blw.admin.ch

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