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Weniger Lebensmittelabfälle sind das Ziel einer nationalen Kampagne der Stiftung PUSCH. Die Bundesämter BLW, BAFU und BLV und viele weitere Partner unterstützen die Stiftung dabei. PUSCH hat sich entschlossen, eine Food-Ninja-Bewegung zu inszenieren und nicht den Mahnfinger zu erheben.

Food Waste – ein bekanntes Problem neu anpacken

Lebensmittelabfälle sind ein bekanntes Problem. Sie sind aus ethischer Sicht problematisch. Und sie bedeuten eine grosse und unnötige Belastung von natürlichen Ressourcen wie Boden und Wasser. Befragungen zeigen: Die Bevölkerung sieht das Problem weniger bei den Privathaushalten, also bei sich selber, als bei der verarbeitenden Industrie, dem Detailhandel und der Gastronomie. Dieser Eindruck täuscht. Nachweislich fällt beim Privatkonsum ein grosser Teil der vermeidbaren Verluste an. Deshalb setzt die Kampagne hier an. Ihr Ziel ist, eine Verhaltensänderung in der Bevölkerung zu bewirken. Verantwortlich ist die Stiftung PUSCH, die sich auf die Sensibilisierung der Bevölkerung auf Umweltthemen spezialisiert hat. So führt sie z. B. an Schulen oder in Betrieben Workshops durch, um Wissen über Nachhaltigkeit und ressourcenschonendes Verhalten zu vermitteln.

Die Kampagne mit dem Slogan «Save Food, Fight Waste» wurde im November 2019 lanciert und dauert zwei Jahre. Viele Partner tragen und finanzieren sie mit. Neben dem Bundesamt für Landwirtschaft (BLW), dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) und dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) sind dies u.a. 20 Kantone, mehrere Städte, zentrale Akteure entlang der ganzen Wertschöpfungskette (inkl. Schweizer Bauernverband, Nestlé, Migros, Coop, Aldi, Lidl) sowie alle Konsumentenorganisationen. 

Die Kampagne oder wie man zur Food Ninja wird

Das Ziel der Kampagne ist, ein Bewusstsein für die Bedeutung von Food Waste zu schaffen und das bereits vorhandene Wissen zu erweitern. Dies soll eine dauerhafte Verhaltensänderung in der Bevölkerung bewirken und letztlich die Lebensmittelabfälle reduzieren.

Um das Ziel zu erreichen, wird unter anderem im Rahmen eines 60-Sekunden-Werbefilms eine Food Ninja-Bewegung inszeniert. Die Heldin ist eine ältere Dame, die die Zuschauenden durch ihre Energie überrascht. Der Film zeigt die Dame zuerst beim Aufstehen. Nach anfänglichem Gähnen stellt sie sich mit einem Salto auf die Beine. Nach wenigen Sekunden wird klar: Diese Dame ist eine Ninja, das heisst eine Kämpferin. Und nicht irgendeine, sondern eine Food Ninja. Sie erklärt, dass sie aus finanziellen Gründen schon immer auf das Vermeiden von Lebensmittelabfällen geachtet habe. Und sie mache das mit Überzeugung auch heute noch so. Die nun als Food Ninja gekleidete Frau begibt sich auf die Strasse, wo sie auf viele weitere Food Ninjas trifft. Sie vereinigen sich zu einer Bewegung, die dem Food Waste den Kampf ansagt. Im Abspann werden den Zuschauerinnen und Zuschauern Tipps gegeben, wie sie Essensabfälle vermeiden und so selber zu Food Ninjas werden können.
 

Aktivieren statt Mahnen

Doch kann diese Food Ninja wirklich eine Verhaltensänderung in der Bevölkerung erreichen? Da viele Menschen schon mit dem Thema Food Waste in Berührung gekommen sind, ist es nicht sinnvoll, den Mahnfinger zu erheben. Denn die meisten reagieren viel positiver auf eine Botschaft, wenn ihnen diese logisch und ohne Tadel erklärt wird. Die Kampagne verzichtet also weitgehend auf die klassische Sensibilisierung und gibt der Aktivierung der Leute mehr Platz. Er zeigt den Zuschauerinnen und Zuschauern im Film, dass bereits eine grosse, engagierte Bewegung gegen Food Waste im Gang ist. Folglich ist es logisch, selber auch seinen Beitrag zu leisten. Auf Information wird aber nicht ganz verzichtet. Diese wird primär auf der Webseite www.savefood.ch zur Verfügung gestellt und soll das Problembewusstsein noch stärken. 

Mit vereinten Kräften Wirkung erzielen

Der erwähnte Film und fünf Kurzclips verbreiten die Grundbotschaft der Kampagne. Die Filme werden über verschiedene Medien (z. B. YouTube, Facebook, eigene Webseite, Zeitungsportale) und via die Kommunikationskanäle der Partner gestreut, um das Zielpublikum möglichst gut erreichen zu können. Eine Vielzahl von Kommunikationsmitteln wie Plakate oder Tischsets steht den Partnern zur Verfügung. Besonders wichtig sind auch die Botschaften, welche PUSCH und die Partner via Social Media (z. B. Twitter) verbreiten.
Nun aber: Los in den Kampf gegen Lebensmittelabfälle!

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Eines der Logos der Kampagne «Save Food, Fight Waste.»

Vinzenz Jung, BLW, Fachbereich Forschung, Innovation und Evaluation, vinzenz.jung@blw.admin.ch

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