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Obst

Obstfläche sinkt um 1 %

Die vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) in der Datenbank obst.ch erhobene Gesamtfläche an Obstbaumkulturen (Obstanlagen gemäss Art. 22 Abs. 2 der landwirtschaftlichen Begriffsverordnung LBV) betrug im Jahr 2019 6240 Hektaren gegenüber 6304 Hektaren im Jahr 2018. Der Rückgang von 64 Hektaren (-1,0 %) ist auf den Rückgang der Kernobstfläche um fast 70 Hektaren zurückzuführen.

Die Kernobstfläche 2019 lag mit 4513 Hektaren um 1,5 % bzw. 68 Hektaren tiefer als 2018 (4583 Hektaren). Die Apfelfläche nahm gegenüber 2018 um 50 Hektaren bzw. 1,3 % ab und lag für die Ernte 2019 bei 3736 Hektaren. Mit 765 Hektaren war auch die Birnenfläche 2019 tiefer als im Vorjahr (-17,5 ha bzw. -2,2 %). Die Quittenfläche nahm gegenüber 2018 um 5,4 % ab und betrug 2019 knapp 11 Hektaren. 

Gegenüber dem Vorjahr (1660 Hektaren) blieb die Fläche der Steinobstkulturen mit 1665 Hektaren nahezu unverändert (+ 4,9 ha bzw. + 0,3 %). Innerhalb der Steinobstkulturen war die Entwicklung bei den verschiedenen Obstarten unterschiedlich: Während die Flächen der Aprikosen und Kirschen zunahmen, nahm die Fläche der Zwetschgen/Pflaumen ab. Für 2019 waren 595 Hektaren Kirschen (+7,9 ha bzw. +1,3 %) und 317 Hektaren Zwetschgen/Pflaumen (-6,1 ha bzw. -1,9 %) registriert. Die Aprikosenfläche stieg auf 742 Hektaren an (+2,6 ha bzw. +0,4 %). Die Fläche der Pfirsiche und Nektarinen nahm um knapp eine halbe Hektare zu und lag bei 11 Hektaren. 

Bei den «weiteren Obstanlagen» gab es gegenüber dem Vorjahr Zunahmen der Flächen bei Nüssen und Kiwi. Abgenommen haben die Flächen von Holunder und Minikiwi. 

Die detaillierte Übersicht der Entwicklung der Flächen nach Kulturen, Sorten und deren Veränderungen gegenüber dem Vorjahr ist verfügbar unter: 


Apfelanbau – fast ein Viertel weniger Betriebe als vor 10 Jahren

2019 bewirtschafteten 1482 Betriebe mit Apfelanlagen eine Fläche von 3736 Hektaren. Gegenüber 2009 ging die Anzahl Betriebe somit um 432 Betriebe zurück (-22,6 %). Die durchschnittliche Fläche je Betrieb im Jahr 2019 betrug 2,5 Hektaren, 0,3 Hektaren bzw. 14 % mehr als vor zehn Jahren (2009: 2,2 ha). 

Die Fläche mit Apfelanlagen nahm von 2009 bis 2019 um 489 Hektaren oder 11,6 % ab. 1,4 % der Betriebe bauten 2019 mehr als 20 Hektaren Äpfel an und bewirtschafteten zusammen fast 20 % der gesamten Apfelanlagenfläche. Demgegenüber bewirtschaftete mehr als die Hälfte (54 %) der Betriebe zusammen weniger als 10 % aller Apfelkulturen auf Flächen von bis zu einer Hektare.

Von einer Abnahme sowohl der Fläche als auch der Anzahl Betriebe waren alle ausgewerteten Flächenkategorien bis und mit 20 Hektaren betroffen. Die prozentuale Abnahme war bei Betrieben mit Flächen zwischen einer halben und einer Hektare am grössten(-35 % Betriebe, -36 % Fläche). In der Kategorie der Betriebe mit Flächen von mehr als 20 Hektaren Apfelanlagen hingegen nahmen im Zeitraum 2009–2019 sowohl die Anzahl Betriebe als auch die zusammen bewirtschaftete Fläche zu. So bewirtschafteten 2019 21 Betriebe mit Apfelflächen von mehr als 20 Hektaren zusammen 716 Hektaren Äpfel. Gegenüber 2009 stellt das eine Zunahme von 6 Betrieben (+40 %) und 172 ha Apfelanlagen (+32 %) dar. 

Die Entwicklung der Anbaufläche und der Anzahl Betriebe mit Apfelkulturen unterteilt nach verschiedenen Flächenkategorien ist für die Jahre 2004 bis 2019 in der nachstehenden Tabelle ersichtlich. Die Grafiken zeigen die prozentuale Aufteilung der gesamtschweizerischen Apfelanlagenfläche und der Anzahl Betriebe in Flächenkategorien für die Jahre 2009 und 2019.


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Beerenobst

Gemäss den Erhebungen des Schweizer Obstverbandes betrug die Beerenobstfläche 2019 gesamthaft 857 ha, 11 Hektaren mehr als im Vorjahr (+1,3 %). Nicht in dieser Gesamtbeerenobstfläche eingerechnet ist der Holunder, dessen Fläche zu den Obstanlagen gezählt wird. Ebenfalls nicht berücksichtigt sind Beeren, die flächenmässig nicht separat im Jahresbericht des Schweizer Obstverbandes ausgewiesen sind. Während die Flächen von Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren und Stachelbeeren gegenüber dem Vorjahr nur geringfügig änderten, ist die Heidelbeerfläche um 11,8 % von 93 auf 104 Hektaren gewachsen. 

Eine Mehrjahresübersicht der einzelnen Beerenobstflächen ist im Jahresbericht 2019 des Schweizer Obstverbandes enthalten. 

Reben

Im Jahr 2019 belief sich die Rebfläche in der Schweiz auf 14 704 Hektaren und lag damit leicht unter dem Stand von 2018 (-8 ha bzw. -0,05 %). Der Flächenanteil weisser Rebsorten betrug wie schon im Vorjahr 43 % der Gesamtfläche, jener der roten Rebsorten 57 %. Der mehrjährige Rückgang der drei meist angebauten Rebsorten der Schweiz – Pinot Noir, Chasselas und Gamay – setzte sich auch im Jahr 2019 fort. Bei anderen Rebsorten hingegen nahm die Rebfläche zu, so zum Beispiel bei der Sorte Divico, einer neuen multiresistenten Traubensorte, die von Agroscope aus Gamaret und Bronner gezüchtet wurde und auf 48 Hektaren (+6 ha) angebaut wird. Im Allgemeinen nimmt die Rebfläche der gegen Pilzkrankheiten resistenten Sorten zu und erreichte 2019 rund 316 Hektaren (2018: 283 ha; 2017: 256 ha).

Gemüse

2019 betrug der effektive Anbau Freilandgemüse (ohne die klassischen Verarbeitungsgemüse) 12 695 ha und der effektive Anbau Gewächshausgemüse 945 ha (inklusive Mehrfachanbau pro gleicher Fläche). Aufgrund einer Korrektur der Fläche Freilandgemüse im 2018 auf 12 758 ha, hat sich die Fläche im Berichtsjahr um ein halbes Prozent verringert. Die Fläche Gewächshausgemüse im 2018 wurde auf 969 ha korrigiert, womit sich die Fläche im 2019 damit um ein 2,5 % verringert hat.
 

Freilandgemüse: Zunahme der Anbaufläche des Trendgemüses Broccoli gestoppt

Die fünf Spitzenplätze im Feldgemüseanbau werden seit mehreren Jahren von Karotten, Zwiebeln gelb, Eisbergsalat, Broccoli und Blumenkohl belegt. Dabei nehmen die Flächen von Karotten von Jahr zu Jahr laufend zu. Die Zunahme im Anbau von Blumenkohl hat sich abgeschwächt und bei Broccoli ist neuerdings sogar eine leichte Abnahme festzustellen. Bei Eisbergsalat bleibt der Anbau relativ stabil und bei Zwiebeln gelb schwankt der Anbau relativ stark auf hohem Niveau.
 

Gewächshausgemüse: Zunahme der Anbaufläche von Salatgurken

Die fünf häufigsten Kulturen im Gewächshausgemüseanbau sind seit mehreren Jahren mit Abstand Nüsslisalat, gefolgt von Radieschen, Salatgurken, Rispentomaten und Kopfsalat grün. Wie im Vorjahr weiterhin Fläche eingebüsst im Anbau haben Radieschen mit einer Abnahme von 9 ha oder -9 %, weiter auch Kopfsalat und Rispentomaten. Hingegen hat der Anbau von Salatgurken wieder zugelegt um 6 ha oder +9 %. Auch der Nüsslisalat weist wieder grössere Anbauflächen auf, nämlich knapp 8 ha mehr oder +3 %.
 

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Elodie Comby, BLW, Fachbereich Pflanzliche Produkte, elodie.comby@blw.admin.ch
Marianne Glodé, BLW, Fachbereich Pflanzliche Produkte, marianne.glode@blw.admin.ch
Peter Schwegler, BLW, Fachbereich Pflanzliche Produkte, peter.schwegler@blw.admin.ch

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