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Die gesamte Getreideanbaufläche im Jahr 2019 sank gegenüber dem Vorjahr um 1,6 % auf 141 400 ha. Sowohl die Brot- als auch die Futtergetreidefläche nahmen leicht ab. Bei der Hauptkultur Brotweizen ergab die Ernte mit 429 000 Tonnen einen leicht höheren mittleren Ertrag als im Vorjahr. Insgesamt fiel die Getreideproduktion im Berichtsjahr mit 928 000 Tonnen um 6 % höher aus als im Vorjahr.
 

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Landwirtschaftliche Nutzfläche nach Nutzungsarten


Produktion

Sehr gute Getreidequalität

2019 war die dritte aufeinanderfolgende quantitativ und qualitativ sehr gute Brotgetreideernte. Die bei günstigen Bedingungen erfolgten Wintersaaten entwickelten sich ungeachtet der verbreitet bis im Dezember vorherrschenden Trockenheit erfreulich. Trotz der reichen Dezemberniederschläge, der Januarkälte, dem Aprilschnee und dem sonnenarmen Mai verlief die Ertragsbildung gut. Die trockenen und teils sehr heissen Sommermonate begünstigten die Erntemenge und -qualität. Die quantitativ und qualitativ sehr gute Brotgetreideernte bewirkte, dass der Getreideproduzentenverband 22 000 Tonnen Brotgetreide zur Tierfütterung deklassierte. 

Maximale Grenzabgaben für Brotgetreide seit 2013 angewandt

Auf Brotgetreideimporte innerhalb des ordentlichen Zollkontingents von 70 000 Tonnen wird ein Referenzpreis von Fr. 53.– je 100 kg angewandt und der abgeleitete, variable Grenzschutz vierteljährlich überprüft. Weil die Brotweizenpreise an den internationalen Märkten seit Oktober 2013 auf tiefem Niveau verharren, werden innerhalb des Zollkontingents Brotgetreide seither die maximalen Grenzabgaben (Zollansatz und Garantiefondsbeitrag) von Fr. 23.– je 100 kg erhoben. Für eine kontinuierliche Versorgung des Marktes erfolgte die Freigabe der Zollkontingentsteilmengen zweimonatlich: Anfang Januar bis Anfang Juli je 10 000 Tonnen und Anfang September und November je 15 000 Tonnen je mit Laufzeiten bis Ende Jahr.
 

Aussenhandel

Rückläufige Weizenimporte ausserhalb Zollkontingent

Die Gesamtimporte von Weizen zur menschlichen Ernährung ausserhalb des Zollkontingents (Zolltarifnummer 1001.9929) erreichten mit über 50 000 Tonnen 2015 ihr Maximum. Seither sanken sie auf rund 40 000 Tonnen. Massgebend für den Rückgang waren geringere Importe zur Stärkeherstellung, während die Importe aus den Freizonen Genfs anstiegen. Die seit Mitte 2016 angewendeten Schlüssel zur Deklarierung von biologisch produziertem und anderem Weizen zeigen, dass Weizen zur Stärkeherstellung grösstenteils in Bioqualität zu deutlich höheren Preisen importiert wird.

Weizen zu technischen Zwecken (z.B. zur Gewinnung von Stärke zur Kartonherstellung) wird seit 2014 in substanziellen Mengen eingeführt. 2017 übertraf die importierte Menge die Marke von 30 000 Tonnen und lag 2019 unter 20 000 Tonnen.

Der Ausserkontingentszollansatz (AKZA) für Weizen zur menschlichen Ernährung beträgt Fr. 40.– je 100 kg. Zollerleichterungen werden gewährt für die Herstellung von Stärke (Fr. 0.10 je 100 kg), von Kaffeesurrogaten, Quellmehl, von aufgeblähtem Paniermehlersatz oder Binde- oder Füllmaterial. Die gleichen Erleichterungen gibt es für Dinkel zur Herstellung von Erzeugnissen durch Aufblähen oder Rösten (Fr. 2.– je 100 kg). Ebenfalls unter dieser Zolltarifnummer eingereiht sind zollfreie Weizenimporte aus den Freizonen Genfs (Gex und Hochsavoyen). Ferner erfolgen Weizenimporte zu technischen Zwecken (Zolltarifnummer 1001.9940) wofür der Grenzschutz sich auf 10 % des Zollansatzes für Weizen zu Futterzwecken beläuft (Stand September 2020 Fr. 1.20 je 100 kg).
 

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Kraftfutter mit Ergänzungsimporten

Trotz geringerer Anbaufläche resultierte infolge höherer Erträge eine im Vorjahresvergleich höhere Futtergetreideproduktion im Jahr 2019. Für die Nutztierfütterung standen inklusive nicht backfähigem Brotgetreide 479 000 Tonnen Getreide zur Verfügung. Ergänzend zu den in der Lebensmittelindustrie anfallenden Nebenprodukten wie Zuckerrübenschnitzel, Weizenkleie, Rapskuchen und Biertreber wurden Futtergetreide und eiweissreiche Ackerfrüchte importiert.

Hans-Ulrich Tagmann, BLW, Fachbereich Pflanzliche Produkte, hans-ulrich.tagmann@blw.admin.ch

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